BAD NENNDORF (jb). Jetzt ist es beschlossene Sache: Die Samtgemeinde Nenndorf beteiligt sich an der Energie Nordschaumburg GmbH. Diese soll Anfang nächsten Jahres gegründet werden. Damit soll bereits in den ersten Monaten des neuen Jahres Ökostrom und Gas in der Region produziert und vermarktet werden. Sowohl im Stadtrat als auch im Finanzausschuss wurde die Vorlage für die neue Gesellschaft ausführlich diskutiert, im Ausschuss der Samtgemeinde Nenndorf wurde nun endgültig und einstimmig abgestimmt, die benötigten Gelder für die Gründung im Haushalt bereit zu stellen. Henning Radant, Geschäftsführer der Stadtwerke Wunstorf, hatte bereits im Finanzausschuss das Konzept der neuen Gesellschaft vorgestellt. Die Idee dahinter für Nenndorf sei, dass die Samtgemeinde die Daseinsvorsorge an Energieversorgung wieder zurückholen möchte. Dafür soll ab 2022 regionaler Ökostrom sowie Gas produziert und vermarktet werden. An der Gesellschaft beteiligen sich insgesamt drei Gemeinden - die Samtgemeinde Nenndorf mit 43 Prozent, die Samtgemeinde Sachsenhagen und die Stadt Wunstorf mit je 26 Prozent - sowie die Bürgerenergie-Genossenschaft (5 Prozent). Die Geschäftsführung der Gesellschaft werden die Stadtwerke Wunstorf übernehmen, da dort bereits alles an Software etc. vorhanden wäre. Kämmerer Frank Behrens erläuterte, dass für die Gründung der Gesellschaft Investitionen von 10.750 Euro seitens der Samtgemeinde Nenndorf im Haushalt aufgenommen werden müssen. Radant erklärte zudem im Finanzausschuss, dass nach Prognosen der Stadtwerke Wunstorf bereits nach zwei Jahren Überschüsse erzielt werden könnten, wenn entsprechend viele Kunden geworben werden. Allerdings müssten die Gesellschafter auch mit einem Risiko rechnen, dass die Samtgemeinde Nenndorf rund 62.000 Euro kosten könnte. "Das Risiko ist jedoch sehr gering mit Blick auf das Gesamtvolumen unseres Haushaltes. Außerdem gehen wir aufgrund verschiedenster Rechnungsmodelle und Prognosen davon aus, dass wir schnell Kunden gewinnen werden", versichert Behrens. Dem stimmte auch Uwe Engelking (WGN) zu und ergänzt: "Die Gesellschaft kann nur leben, wenn wir selbst daran teilnehmen und uns selbst mit diesem Strom beliefern lassen", appelliert er an alle Ratsmitglieder. "Deswegen lasst uns ein Vorbild sein und zu den Energiewerken Nordschaumburg wechseln". Ingo Knieper (SPD) konnte dem nur zustimmen. "Wir haben bisher große Zustimmung wahr genommen und besonders die Faktoren Nachhaltigkeit und Regionalität sind besonders interessant. Wir haben starke Partner an unserer Seite. Das ist eine große Chance." Auch Imke Hennemann-Kreikenbohm (Grüne) sieht das so. Sie betont, dass dies der richtige Ansatz in Richtung Klimaneutralität sei, auch "wenn wir noch von Gas sprechen". Foto: jb
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Beschlossen: Nenndorf beteiligt sich an Energieagentur
Samtgemeinderat gibt das "Go" für die Investitionen / Gründung in 2022
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