1. Hospizverein verliert seine stärksten Kräfte und macht weiter

    Ingeborg und Joachim Schumer stehen nicht mehr für den Vorstand zur Verfügung Hospizverein verliert seine stärksten Kräfte und macht weiter Ingeborg und Joachim Schumer stehen nicht mehr für den Vorstand zur Verfügung RINTELN (ste). Der Hospizverein hat seine stärksten Motoren verloren und wird vorerst nur mit reduzierter Kraft seine Arbeit fortsetzen können. Was an dieser Meldung die positive Botschaft ist? Der Hospizverein wird weiter bestehen, obwohl Ingeborg und Joachim Schumer dem Verein nicht mehr im Vorstand zur Verfügung stehen und auch Tochter Cornelia Schumer nicht weiter als Koordinatorin im Verein arbeiten wird. Lange Zeit hielt sich in Rinteln das Gerücht, dass der Verein aufgrund dieser Tatsache aufgelöst wird. Jetzt, bei der Jahreshauptversammlung im Kloster Möllenbeck, dann die kleine Entwarnung: "Es geht weiter, allerdings nicht mit dem gleichen persönlichen Einsatz wie mit den Schumers", so die wiedergewählt zweite Vorsitzende Petra Conradi. Eine oder einen neuen ersten Vorsitzende(n) gibt es nicht, denn aus der Versammlung heraus fand sich niemand, der in die großen Fußstapfen von Ingeborg Schumer steigen wollte. Dagegen konnte mit Tim Zöllner das Amt des Schatzmeisters, bislang von Joachim Schumer bekleidet, wiederbesetzt werden. In ihrem kleinen Rückblick stellte Ingeborg Schumer noch einmal die Wegpunkte für die Entstehung der Hospizarbeit in Rinteln und Schaumburg vor. Vor 21 Jahren entschieden sich das Ehepaar Schumer, Annegret und Alfred Hoffmann, Pfarrer Stephan Lorenz und Pflegedienstleiterin Christine Deppmeyer dazu, Hospizarbeit in Rinteln zu etablieren. Der Regenbogen war ihr Logo und die Fragen, die sich immer wieder stellten, drehten sich rund um das "Leben bis zuletzt". 100 Vorträge, Seminare, Ausflüge, Fortbildungen und vieles mehr wurden im Laufe der Jahre organisiert, immer mit dem Ziel, den Menschen das Tabuthema Tod und die Angst davor zu nehmen: "Irgendwann gehen wir alle - ob wir wollen oder nicht - über die Regenbogenbrücke in das Regenbogenland", so Ingebor Schumer. In Rinteln habe man dazu mit dem Hospizverein einen Bahnhof aufgebaut mit dem Schild: "Einstieg zur Begleitung auf der letzten Fahrt zur Regenbogenbrücke!" Rückblickend habe sie bei den vielen Begleitungen Sterbender auf dieser "Fahrt" sehr viel lernen dürfen für ihr eigenes Leben. Förmlicher wurde es bei ihrem Jahresbericht über die Arbeit des Vereins. Die war geprägt durch viele Ausfälle von Veranstaltungen durch Corona und das Virus stellte die Hospiz- und Palliativarbeit vor große Herausforderungen, denn Kontaktbeschränkungen stehen im starken Widerspruch zur Grundüberzeugung der Hospizbewegung, dass niemand alleine sterben soll: "Es war schwer auszuhalten zu wissen, dass Menschen allein sein mussten, oft nicht einmal ihre nächsten Angehörigen bei sich haben durften. Viele Menschen kämpfen auch heute noch mit den entstandenen Emotionen!" Rein statistisch gesehen steht der Verein auf gesunden Füßen. 24 Ehrenamtliche stehen für Begleitungen zur Verfügung, 291 Mitglieder unterstützen die Arbeit. 29 Begleitungen von Sterbenden wurden 2020 durchgeführt, dazu kamen Beratungen über Patientenverfügungen und Vorsorgevollmacht. Doch künftig wird es schwerer für den Verein, seien Arbeit in der gewohnten Form weiterzuführen. Eine Planungsgruppe soll gebildet werden, die Vorstands- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Der Vorstand mit Petra Conradi, Dr. Constanze Priebe-Richter, Schatzmeister Tim Zöllner und Schriftführer Rolf Wallenstein hat mit Ingeborg und Joachim Schumer seine stärksten Antriebskräfte verloren. Wie stark diese Kräfte waren, konnte man an den emotionalen Reden von Dr. Constanze Priebe-Richter und Doris Kandler erkennen, die Geschenke an die Schumers übergaben: "Ich habe selten solche Menschen wie die Schumers erlebt, die so viel Engagement in die Hospizarbeit gesteckt haben; echte Herzensmenschen", so Kandler. Foto: ste BUZ I(Versammlung) Die Versammlung des Hospizvereins im Klosterrefektorium Möllenbeck fand keine neue Vorsitzende. Der Verein wird jetzt erst einmal durch die beiden Stellvertreterinnen geleitet. BUZ II (Geschenkübergabe) Doris Kandler dankt hochemotional den beiden "Herzensmenschen" Ingeborg und Joachim Schumer. BUZ III (Regenbogen) Der Regenbogen zieht sich wie ein roter Faden durch die Hospizarbeit.

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    RINTELN (ste). Der Hospizverein hat seine stärksten Motoren verloren und wird vorerst nur mit reduzierter Kraft seine Arbeit fortsetzen können. Was an dieser Meldung die positive Botschaft ist? Der Hospizverein wird weiter bestehen, obwohl Ingeborg und Joachim Schumer dem Verein nicht mehr im Vorstand zur Verfügung stehen und auch Tochter Cornelia Schumer nicht weiter als Koordinatorin im Verein arbeiten wird. Lange Zeit hielt sich in Rinteln das Gerücht, dass der Verein aufgrund dieser Tatsache aufgelöst wird. Jetzt, bei der Jahreshauptversammlung im Kloster Möllenbeck, dann die kleine Entwarnung: "Es geht weiter, allerdings nicht mit dem gleichen persönlichen Einsatz wie mit den Schumers", so die wiedergewählt zweite Vorsitzende Petra Conradi. Eine oder einen neuen ersten Vorsitzende(n) gibt es nicht, denn aus der Versammlung heraus fand sich niemand, der in die großen Fußstapfen von Ingeborg Schumer steigen wollte. Dagegen konnte mit Tim Zöllner das Amt des Schatzmeisters, bislang von Joachim Schumer bekleidet, wiederbesetzt werden. In ihrem kleinen Rückblick stellte Ingeborg Schumer noch einmal die Wegpunkte für die Entstehung der Hospizarbeit in Rinteln und Schaumburg vor. Vor 21 Jahren entschieden sich das Ehepaar Schumer, Annegret und Alfred Hoffmann, Pfarrer Stephan Lorenz und Pflegedienstleiterin Christine Deppmeyer dazu, Hospizarbeit in Rinteln zu etablieren. Der Regenbogen war ihr Logo und die Fragen, die sich immer wieder stellten, drehten sich rund um das "Leben bis zuletzt". 100 Vorträge, Seminare, Ausflüge, Fortbildungen und vieles mehr wurden im Laufe der Jahre organisiert, immer mit dem Ziel, den Menschen das Tabuthema Tod und die Angst davor zu nehmen: "Irgendwann gehen wir alle - ob wir wollen oder nicht - über die Regenbogenbrücke in das Regenbogenland", so Ingebor Schumer. In Rinteln habe man dazu mit dem Hospizverein einen Bahnhof aufgebaut mit dem Schild: "Einstieg zur Begleitung auf der letzten Fahrt zur Regenbogenbrücke!" Rückblickend habe sie bei den vielen Begleitungen Sterbender auf dieser "Fahrt" sehr viel lernen dürfen für ihr eigenes Leben. Förmlicher wurde es bei ihrem Jahresbericht über die Arbeit des Vereins. Die war geprägt durch viele Ausfälle von Veranstaltungen durch Corona und das Virus stellte die Hospiz- und Palliativarbeit vor große Herausforderungen, denn Kontaktbeschränkungen stehen im starken Widerspruch zur Grundüberzeugung der Hospizbewegung, dass niemand alleine sterben soll: "Es war schwer auszuhalten zu wissen, dass Menschen allein sein mussten, oft nicht einmal ihre nächsten Angehörigen bei sich haben durften. Viele Menschen kämpfen auch heute noch mit den entstandenen Emotionen!" Rein statistisch gesehen steht der Verein auf gesunden Füßen. 24 Ehrenamtliche stehen für Begleitungen zur Verfügung, 291 Mitglieder unterstützen die Arbeit. 29 Begleitungen von Sterbenden wurden 2020 durchgeführt, dazu kamen Beratungen über Patientenverfügungen und Vorsorgevollmacht. Doch künftig wird es schwerer für den Verein, seien Arbeit in der gewohnten Form weiterzuführen. Eine Planungsgruppe soll gebildet werden, die Vorstands- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Der Vorstand mit Petra Conradi, Dr. Constanze Priebe-Richter, Schatzmeister Tim Zöllner und Schriftführer Rolf Wallenstein hat mit Ingeborg und Joachim Schumer seine stärksten Antriebskräfte verloren. Wie stark diese Kräfte waren, konnte man an den emotionalen Reden von Dr. Constanze Priebe-Richter und Doris Kandler erkennen, die Geschenke an die Schumers übergaben: "Ich habe selten solche Menschen wie die Schumers erlebt, die so viel Engagement in die Hospizarbeit gesteckt haben; echte Herzensmenschen", so Kandler.Foto: ste

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