1. Blickwechsel – Perspektivwechsel

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    Am vergangenen Sonntag, dem 3. Oktober, haben uns mindestens zwei besondere Ereignisse bewegt. Zum einen begingen wir den Tag der "Deutschen Einheit". Seit inzwischen mehr als 3 Jahrzehnten ist in Deutschland die zumindest sicht- und spürbare Grenze, die unser Land und die Menschen und Familien lange Jahre physisch getrennt hatte, gefallen, und wir können uns wieder frei bewegen und einander ohne Einschränkungen begegnen. Ebenfalls haben wir am vergangenen Sonntag landauf und landab das Erntedankfest gefeiert. Das wir hier bei uns tagtäglich genug zu Essen und zu Trinken haben, ist ein wunderbares Geschenk Gottes und es ist gut, Gott dafür zu danken. Gleichzeitig wissen wir, dass ganz viele Menschen auf dieser Welt hungern müssen und sogar vor Hunger sterben, weil es ihnen an den lebensnotwendigen Nahrungsmitteln mangelt, während bei uns jährlich Millionen und Abermillionen Tonnen an Lebensmitteln einfach weggeschmissen oder vernichtet werden. Und vor nunmehr 14 Tagen, am Sonntag dem 26. September, durften wir in aller demokratischen Freiheit über die zukünftige Regierung unseres Landes für die kommenden 4 Jahren mit unserer Stimme frei entscheiden. Ich bin sehr gespannt und erwartungsfroh, was am Ende konkret dabei herauskommen wird. All diese Ereignisse, so meine ich jedenfalls, sollten uns zu einem Blickwechsel anregen. Vermeintliche Selbstverständlichkeiten sind es wert, neu überdacht zu werden. Neue persönliche Lebensumstände, Entwicklungen, gerade und auch in der politischen Zukunft unseres Landes, und somit auch unserer persönlichen Zukunft, wollen kritisch überdacht werden. In diesem Zusammenhang fällt mir die Geschichte von Zachäus ein. Dieser, von körperlicher Gestalt eher kleine Mensch, wollte nun unbedingt Jesus sehen und kletterte dazu tatsächlich auf einen Baum. Zachäus, gerne nachzulesen in der Bibel im Neuen Testament im Lukasevangelium im 19. Kapitel in den Versen 1 bis 6, war ein Zolleinnehmer für die verhasste römische Besatzungsmacht und dadurch nicht gerade besonders beliebt bei seinen Zeitgenossen, zumal er sich in Ausübung seines Amtes auch noch missbräuchlich selbst persönlich bereicherte. Der Blickwechsel Jesu auf seinem Weg - damals- in Jericho hat auch Zachäus erfasst. Jesus hat nicht einfach nur stur geradeaus geblickt, sondern er hat auch wahrgenommen, was links und rechts und unten und oben um ihn herum geschieht. Und so hat er auch Zachäus entdeckt, der eigentlich wahrscheinlich viel lieber unentdeckt geblieben wäre. Aber der Blickwechsel Jesu hat einen Perspektivwechsel bei Zachäus ausgelöst. Denn Jesus hat damals (in der Zachäusgeschichte), und das tut er bis heute, nicht nur die EINE, sondern DIE entscheidende, (Selbst)Einladung ausgesprochen: Zachäus (oder SIE/DU oder ich) steig eilend herunter, denn ich MUSS heute in deinem Haus einkehren". Der Perspektivwechsel, dieser lebensverändernde Impuls, der dann im Leben des Zachäus (alternativ in Ihrem/Deinem und in meinem Leben) eigetreten ist, ist am Ende zu seinem Segen geworden. Denn Zachäus ist nicht nur einfach so von dem Baum heruntergeklettert, sondern er hat Jesus auch mit Freuden in seinem Hause aufgenommen, was letztendlich zu dem entscheidenden Perspektivwechsel in seinem Leben geführt hat (nachzulesen im Vers 9":…heute ist diesem Hause -Zachäus und die Seinen- Heil widerfahren!"). So wie ein Zachäus, der von dem Baum seiner Not herabgestiegen ist, und wie vielleicht auch wir aus der Ecke unseres Versteckens herausfinden oder uns aus dem Loch unserer Angst befreien lassen oder uns aus der Flucht vor uns selber von Jesus einholen und anrufen lassen können, so stelle ich mir meinen Blickwechsel auf die Dinge um mich herum vor, die ich bislang nicht gesehen oder übersehen habe. Und dann bin ich gespannt und neugierig auf den Perspektivwechsel in meinem Leben, der mich und Sie (oder Dich) auf einen guten, neuen Weg bringt. Das wünsche ich ihnen/Dir und uns allen herzlichst ihr Christian Floß

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