STADTHAGEN (bb). Der Wirtschaftsausschuss des Stadthäger Rates hat das Strategiedokument befürwortet, auf dessen Grundlage die Kreisstadt nach einem systematischen Ansatz in die digitale Zukunft gehen soll. Voraussichtlich wird dies mit der Schaffung einer entsprechenden Personalstelle unterfüttert, um einen Akteur in der Verwaltung zu haben, der sich als hauptverantwortlicher Ansprechpartner um das Vorantreiben des Prozesses kümmert. Die Fortsetzung der Digitalisierung der Verwaltung, etwa durch Einführung einer ämterübergreifenden elektronischen Akte. Der Ausbau von Online-Diensten und -Zugängen und damit beispielsweise eine gewisse Loslösung von den Öffnungszeiten der Verwaltung für die Beantragung von Dokumenten. Nutzung der Digitaltechnik für eine pfiffige Steuerung bedarfsorientierter, flexibler ÖPNV-Systeme, bis hin zum Aufbau eines autonom fahrenden Shuttle-Angebotes, das zwischen Bahnhof und Innenstadt pendelt. Digitale Nachbarschaftsplattformen, ein Stadtlabor als offener Experimentier- und Arbeitsraum, dies sind nur einige Elemente auf der langen Liste, die im Rahmen des Strategieprozesses zur Digitalisierung Stadthagens umgesetzt werden könnten. Das entsprechende Strategie-Papier unter dem Schlagwort "Auf dem Weg zur digitalen Renaissance" entwickelte das Büro "City & Bits" gemeinsam mit der Verwaltung und weiteren Akteuren der Kreisstadt unter Einbindung einer Bürgerbefragung (wie berichtet). Elisabeth Schröder, Mitarbeiterin des Büros, erklärte bei der Vorstellung im Ausschuss, dass Stadthagen mit Elementen wie I-Kantine, Living-Care-Lab oder der Teilnahme am HyStarter Wasserstoffprojekt in dem Feld ordentlich aufgestellt sei. An diese Stärken gelte es bei Fortsetzung der Digitalisierung auch anzukoppeln. Insgesamt sechs Handlungsfelder nennt das Strategiedokument, definiert die Digitalisierung damit als Querschnittsaufgabe die praktische alle Bereiche städtischen Lebens umfasst: Smartes Leben (Bildung, Kultur, Freizeit; Gesundheit, Soziales), Smarte Mobilität, Smarte Stadt (Bauen, Wohnen, Planen), Smarte Umwelt, Smarte Verwaltung, Smarte Wirtschaft. Von entscheidender Bedeutung sei so die intensive Beteiligung von Bürgern und Akteursgruppen aus der Stadtgesellschaft bei der Umsetzung der Strategie, so Schröder. Auch das Thema Nachhaltigkeit nehme einen wichtigen Stellenwert ein. Die Ausschussmitglieder dankten für die Analyse, die grundsätzliche Zielsetzung sei auch unstrittig, so die Sprecher der verschiedenen Gruppierungen. Jan-Philipp Beck und Renate Junklewitz (beide SPD) fragten jedoch nach konkreten Projektansätzen für Stadthagen. Und welche Maßnahmen ein besonderer Stellenwert eingeräumt werden solle. Welche Finanzmittel seien zunächst anzusetzen, wollten Maria Börger-Sukstorf (Grüne) und Beck zudem wissen. Elisabeth Schröder führte gemeinsam mit dem städtischen Wirtschaftsförderer Lars Masurek aus, dass eine stärkere Konkretisierung der Maßnahmen im nächsten Schritt und rasch erfolgen solle. Beide betonten, dass das Strategiepapier gerade auch mit seiner Ausrichtung auf das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Grundvoraussetzung darstelle, um bei Förderprogrammen Berücksichtigung zu finden. Mit der Erstellung nehme Stadthagen als Kommune dieser Größe eine gewisse Vorreiterrolle ein. Hier bestehe also die Chance, Unterstützung bei der Finanzierung zu gewinnen. Masurek erklärte, dass sicherlich eine Stelle nötig sein werde, um diese Aufgabe federführend voranzutreiben. Zudem unterstrich der Wirtschaftsförderer, dass Stadthagen mit der Digitalisierung nicht am Anfang stehe, "wir sind schon mittendrin". Der Ausschuss stimmte der Verwaltungsvorlage nach einer gewissen Abänderung zu. Er empfahl dem Rat die Befürwortung der erstellten Strategie und beauftrage die Verwaltung, die organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Umsetzung der nun folgenden Phasen des Prozesses zu erarbeiten. Foto: archiv bb
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Strategiepapier zur Digitalisierung befürwortet
Systematische Ansatz zur Entwicklung Stadthagens zur "Smart City"
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