RINTELN (ste). Es war die elfte "Große Weserrunde" und sie wird eingehen in die Geschichte dieser Erfolgs-Sportveranstaltung als diejenige mit dem meisten Wasser von oben. Und doch gab es wieder die große Gruppe der "Verrückten", die sich dem Wetter trotzend auf die zum Teil sündhaft teuren Rennräder begab und bis nach Hann. Münden und wieder zurück nach Rinteln fuhr. Es war sogar die größte Gruppe der Teilnehmer mit annähernd 200 Mitfahrer*innen, die die 300er Strecke wählten. Im weiteren Angebot waren noch 250 km, 200 km und die Einsteigerstrecke mit 150 Kilometern. Alle einte: Am Anfang ging es flott und eben voran, ab Heinsen ging es in die Ottensteiner Hochebene und die Höhenmeter zogen weitere Kräfte aus den Beinen. Und es sei vorweggenommen. Nicht alle 300er kamen nach voller Distanz auf ihren Rädern wieder ins Ziel, zu schlecht war das Wetter. Aber diejenigen, die es dann doch über die Gesamtstrecke geschafft hatten, waren vor allem zufrieden über die tolle Organisation der Veranstaltung, federführend vorneweg das Touristikzentrum Westliches Weserbergland (TWW). Das hat so starke Partner an seiner Seite wie die Stadt Rinteln, die Stadtwerke Rinteln, den Bund Deutscher Radfahrer, die Sparkasse Schaumburg, die Sparkasse Hameln-Weserbergland, Weserbergland Tourismus, die Firma Lenze, Bernd Rennies Sport und Reisen, den TSV Krankenhagen, die DLRG Hann. Münden und die THW Helfervereinigung Hann. Münden. Matthias Gräbner, der die Geschäfte von TWW in Rinteln leitet, freute sich, dass der Erfolg der Veranstaltung auf so breiten Schultern lastet und das sich Jahr für Jahr die Stationen für Verpflegung auf der Tour so ins Zeug legen, um die Radlerinnen und Radler gut zu versorgen. Neu in diesem Jahr war die Station "Grohnder Fährhaus", die statt des Campingplatzes in Bodenwerder als zweite Frühstücksstation eingesprungen war. Neu war auch der Startort am Weserangerbad, wo das erste Frühstück eingenommen werden konnte. Bis kurz vor Start der Veranstaltung musste Gräbner und sein Team noch bangen, ob das Hygienekonzept mit der "3-G-Regel" (genesen, geimpft, getestet) vom Landkreis so akzeptiert würde, am Ende wurde es dann abgenickt und die Tour konnte starten. Zusammen mit seiner Kollegin Kathrin Schumacher checkte Gräbner dann während der Tour die einzelnen Stationen und konnte dabei vorwiegend auf hochmotivierte Radlerinnen und Radler sowie gut organisierte Verpflegungsstationen treffen. Für das SW begab sich der Verfasser dieser Zeilen selbst auf die "kleine Runde" mit 150 Kilometern, um "mittendrin statt nur dabei" zu sein. Der Start war geprägt von leichtem Nieselregen. Viele Starter zuvor waren im strömenden Regen auf die Tour gestartet. Bis zum Grohnder Fährhaus bei etwa 40 Kilometern lief es auch prächtig. Eine hohe Durchschschnittsgeschwindigkeit, so gut wie kein Regen, kein "Platter" und ordentlich Brötchen und Kaffee im Bauch machten die ersten Kilometer zu einer tollen Samstagsausfahrt. Dann ging es weiter Richtung Bodenwerder. Der erste kräftige Schauer, ein kleiner Sturz am Ende unserer Gruppe; allerdings ohne nennenswerte Schäden. Selbst die Musikbox eines polnischen Rad-Oldies blieb heile. In Holzminden ist der "Point of return" für die 150er Strecke und mit Hunger im Bauch geht es an die beste Verpflegungsstation der Strecke in Heinsen. Im Wintergarten am Weserufer kann ordentlich geschlemmt werden. Dann der Anstieg zur Ottensteiner Hochebene. Regen begleitet uns, die Gulaschsuppe steigt zusammen mit dem Zuckerkuchen den Hals hoch und die Temperatur des Körpers steigt mit jedem Höhenmeter. Bis dahin ist noch alles im grünen Bereich, dann rollen wir mit 50 km/h runter Richtung Hemeringen. Platzregen begleitet uns, eine halbe Stunde lang fahren wir durch Starkregen und sind bis auf die Unterwäsche durch. Nach einer heißen Dusche zu Hause und trocknen, frischen Sachen auf der Haut, geht es in die neue Abschlussstation, in das "Weserdorf". Dort gibt es Essen, Trinken und Abschlussgespräche sowie Verabredungen für das nächste Jahr: "Wir sind wieder dabei!"Foto: ste
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Wasserschlacht auf "Großer Weserrunde"
Neue Verpflegungsstation am Grohnder Fährhaus / Regen zehrt an den Kräften der Radler*innen
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