1. Kein Kiesabbau auf kommerzieller Basis am Hainekamp

    Auenlandschaft und Hochwasserschutz mit Hilfe professioneller Kiesabbauer

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    AHE (ste). Aufgeschreckt durch die Berichterstattung des Schaumburger Wochenblatt sind AHE Schaumburger Weserkies und NABU jetzt in die Kommunikationsoffensive gegangen. Beide planen eine Auenlandschaft zwischen Rinteln und Exten, Flächen für Hochwasserschutz und Naturschutz. Diese liegen laut Liegenschaftskarte des Katasteramtes im Bereich der Flurstücke "Hainekamp", "In den Bröökweeden" und "Mittelanger". Ursprünglich, so Dr. Nick Büscher, stellvertretender Landesvorsitzender des NABU und Rintelner NABU-Vorsitzender, sollten die Genehmigungsprozesse erst abgewartet werden. Doch aus dem nichtöffentlichen Teil der letzten Bauausschusssitzung drangen die Pläne nach außen und riefen Kritiker auf den Plan. Jetzt gehen NABU und AHE Weserkies in die Öffentlichkeit und stellen in einer Presseerklärung heraus: "In der Weserschleife zwischen Rinteln und Exten soll in den nächsten Jahren nach der Vision von AHE Schaumburger Weserkies und NABU eine Auenlandschaft auf etwa 18 Hektar Fläche entstehen, um dem Fluss mehr Raum und der Natur wertvolle Rückzugsflächen zu geben. Geplant ist eine naturnahe Gestaltung mit flachen Gewässern, Uferbereichen mit Flachwasserzonen sowie Grünlandflächen, die mit extensiver Beweidung offen gehalten werden sollen. "Nicht der Kiesabbau ist hier Vater des Gedankens, sondern die Dynamisierung von Lebensräumen, die schließlich von der Weser mitgestaltet werden", wie Sascha Wagener, Geschäftsführer von AHE Schaumburger Weserkies, betont. Mit dem NABU habe man dabei einen kompetenten Partner zur Seite, mit dem man in den letzten zehn Jahren in der Auenlandschaft Hohenrode bereits zusammengearbeitet hat. Dieses Projekt steht wiederum Pate für die Auenlandschaft zwischen Rinteln und Exten, die jedoch nicht als Rohstoffgebiet genutzt, sondern mit den technischen Mitteln des Kiesabbaus gestaltet werden soll, wie auch Büscher betont: "Wir verfolgen mit diesem Projekt ganz konsequent die Ziele des Bundesprogramms Blaues Band zur Renaturierung unserer Fließgewässer, die sich in keinem guten Zustand befinden. Und hier bietet sich die Chance, die Auenrenaturierung ein großes Stück voranzubringen." Büscher verweist darauf, dass ähnliche Projekte seit mehr als 25 Jahren sehr erfolgreich in den benachbarten Niederlanden an der Maas und der Grenz-Maas durchgeführt werden. Das Prinzip ist dabei einfach: Der Naturschutz gibt vor, wie die Auenbereiche zu gestalten sind und die Abbauunternehmen gestalten die Flächen nach strengen Naturschutzkriterien. Zur Finanzierung der Maßnahmen dürfen die Abbauunternehmen einen Teil des Kieses wirtschaftlich nutzen. Nach ähnlichen Prinzip soll auch in der Weserschleife bei Rinteln verfahren werden, wobei derzeit die weiteren Abstimmungen mit der Stadt Rinteln, dem Landkreis sowie dem NLWKN stattfinden. Mit diesem Projekt das in dieser Form in Deutschland einmalig ist, leisten AHE Schaumburger Weserkies und der NABU Pionierarbeit und zugleich eine Modellfläche, die zur Nachahmung anregen soll. Und neben dem Naturschutzgedanken schafft die neue Auenlandschaft zugleich wichtige Retentionsräume für die Weser: "Die Starkregenereignisse der vergangenen Wochen haben gezeigt, wie wichtig nachhaltiger Hochwasserschutz ist. An dieser Stelle wird dem Fluss mehr Raum gegeben, sodass auch die Stadt Rinteln besser vor Hochwasserereignissen geschützt werden kann", unterstreicht Büscher. In dieser Form lassen sich Naturschutz und Hochwasserschutz nachhaltig miteinander verbinden!" Einer der Kritker des Projektes ist Anthony Lee (CDU). Er war nach der Meldung des SW vergangene Woche sauer, dass dadurch erneut wertvolle Ackerflächen verloren gingen. Foto: ste/

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