HANNOVER (bb). Zum Ende der Transferphase greift Hannover 96 noch einmal tief ins Mannschaftsgefüge ein. Vor dem Spiel gegen Darmstadt am heutigen Sonnabend kamen die angekündigten Zugänge für die Defensive, dazu überraschte jedoch der Abgang von Sturmführer Marvin Ducksch. Mit der Partie in Darmstadt geht 96 heute in ein Duell mit einem punktgleichen Gegner. Nach dem ersten Saisonsieg gegen Heidenheim gilt es für Hannover nachzulegen, um nach dem mäßigen Saisonstart auf einen ruhigen Kurs zu kommen. Entspannung im Umfeld kann Trainer Jan Zimmermann gebrauchen, wird er doch weiterhin mit seinem Stab fleißig daran feilen müssen, sein Team zusammenzuführen. 96-Manager Marcus Mann hatte angekündigt, dass sich auf der noch offenen Position des zentralen, defensiven Mittelfeldspielers erst spät etwas tun würde. So verpflichteten die Roten nun Gael Ondoua, der 25jährige kickte zuletzt für Servette Genf in der Schweiz. Zwei Jahre spielte der Kameruner für den Erstliga-Klub, bevor sein Vertrag im Sommer auslief. 96 suchte einen durchsetzungsfähigen, kopfballstarken Spieler, der auch allein auf der "Sechs" agieren kann. So oder so sollte die Verpflichtung die Möglichkeit eröffnen, den bisher stark aufspielenden Sebastian Ernst weiter nach vorn zu ziehen. Ohne Stabilitätsverlust würde damit das Offensivspiel belebt, so das Kalkül von Zimmermann und Mann. Mit Luka Kranjc verpflichteten die "Roten" zudem einen zweitligaerfahrenen, soliden Innenverteidiger. Der Slowene, zuletzt bei Fortuna Düsseldorf am Ball, kann auch die linke Außenverteidigerposition besetzen. Waren diese Wechsel so erwartet worden, sorgt der Ducksch-Verkauf an Werder für eine mächtige Überraschung. Schließlich hatte 96 dem Werben der Bremer zunächst eine Absage erteilt. Außerdem gibt Hannover damit einen Stürmer ab, der die meisten Treffer beisteuerte, Bälle auflegte und das Kombinationsspiel bereicherte. Allerdings hatte Ducksch nur noch ein Jahr Vertragslaufzeit. 96 nutzte die Chance, eine für die Corona-Zeit ordentliche Ablösesumme von rund 3,5 Millionen Euro mitzunehmen. Steht nun allerdings ohne seinen treffsichersten Spieler da. Es ist zu vermuten, dass Manager Marcus Mann bereits einen Nachfolger an der Angel hat. Mit Darmstadt trifft 96 auf ein Team, das bisher sehr wechselhafte Leistungen zeigte. Zuletzt machte die Mannschaft dem Hamburger SV beim 2:2-Unentschieden das Leben schwer. 96 verbreitete beim ersten Sieg gegen Heidenheim gewiss keinen Glanz, zeigt jedoch die Widerstandskraft und den Kampfgeist, ohne den in der zweiten Bundesliga wenig zu holen ist. Foto: bb
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96 schraubt an Schlüsselpositionen im Team
Heute gegen Darmstadt / Neuer Sechser da – Ducksch geht
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