1. Keine Zeit für falsche Entscheidungen

    Thema: "Was kommt nach der Öl- und Gasheizung?"

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    RINTELN (ste). Offensichtlich traf der SPD Ortsverein Rinteln mit ihrem Themenabend "Was kommt nach der Öl- und Gasheizung?" genau den Nerv der Menschen, denn das Interesse an der gemeinsam mit dem Verein "BürgerEnergieWende Schaumburg e.V." im Dorfgemeinschaftshaus Exten organisierten Veranstaltung war so groß, dass Spontanbesucher ohne rechtzeitige Anmeldung an der Tür abgewiesen werden mussten. Carsten Ruhnau, stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender, stellte zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Marja-Liisa Völlers (SPD) die umweltpolitischen Projekte vor, welche die SPD in der vergangenen Legislaturperiode in der Bundesregierung durchgesetzt hat und Vorhaben, die sich im Wahlprogramm befinden: "Zentral ist dabei, Klimaschutz sozial verträglich, auch für die Menschen auf dem Land zu gestalten." Christiane Bork-Jürging, Mitglied im Vorstandsteam des Vereins BürgerEnergieWende Schaumburg e.V., unterstrich die Bedeutung von Heiztechnik und Gebäudedämmung für diesen Bereich: "75 Prozent der Energie, die Haushalte in Deutschland verbrauchen, gehen in die Raumwärme", so Bork-Jürging. 23 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Deutschland kommen erst aus erneuerbaren Energien: Für 100 Prozent brauche es eine echte Wärmewende, so Bork-Jürging weiter. Diplom-Ingenieur Manfred Krause, ebenfalls Vereinsmitglied und Energieberater für die Verbraucherzentrale, zeigte dann konkrete technische Möglichkeiten auf, wie man die "Wärmewende" auf den Weg bringen könne. Zum einen sei dies die Pelletheizung, welche auch nicht von Preisschwankungen am Holzmarkt betroffen sei, wie man vermuten könnte. Zentrale Alternative sei aber die Wärmepumpe, wie man sie schon an zahlreichen Neubauten sehe. Hier wird Wärmeenergie aus der Umgebung (Luft, Erdreich oder Grundwasser) entzogen und lediglich ein Teil per Strom hinzugefügt um die notwendige Temperatur zu erreichen. Das Verfahren sei im Grunde das gleiche, das in einem Kühlschrank Anwendung finde, nur werde die Wärme nicht aus dem Kühlschrank in die Umgebung, sondern aus der Umgebung in das Haus transferiert. Besonders geeignet ist dies für Flächenheizungen wie beispielsweise Fußbodenheizungen. Die anschließende Diskussion mit den interessierten Bürgerinnen und Bürgern zeigte, wie komplex die Möglichkeiten sind und wie abhängig die optimale Lösung von den Bedingungen des jeweiligen Gebäudes: "Man sieht, dass es bereits gute finanzielle Förderung durch den Staat gibt, aber eine intensivere Aufklärung und vor allem individuelle Beratung ist notwendig", fasst Ruhnau die Diskussion des Abends zusammen. Andrea Lange, die anwesende Bürgermeisterkandidatin der SPD und der Grünen, wies darauf hin, dass ein Schwerpunkt der Rolle der Kommunen darin liegen müsse, Bewusstsein für die vorhandenen Möglichkeiten bei Verbrauchern und Handwerksbetrieben zu stärken und Know-How-Transfer zu verstärken: "Der Klimawandel ist aktuell eine der größten Herausforderungen vor der wir stehen. Wir haben keine Zeit für falsche Entscheidungen!" Foto: privat

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