ALTENHAGEN II (al). Eine alte Kohlenlore und ein früherer Kipppflug wollen mehr sein als nur ein Blickpunkt am Straßenrand. Die Arbeitsgemeinschaft der Altenhäger Vereine illustriert damit Aspekte der lokalen Geschichte als Fingerzeige an Wanderer und die häufigen Geocacher sowie an Neubürger und vor allem Schulkinder zu geben. Jetzt wurden die beiden sorgfältig restaurierten Geräte im Rahmen eines kleinen Straßenfests eingeweiht. Zwar stehen Lore und Pflug schon seit einigen Wochen mitsamt den ihnen zugedachten Infotafeln an ihren Plätzen. Aber pandemiebedingt war erst jetzt die kleine Feierstunde möglich, an der über 130 Einwohner und einige auswärtige Gäste teilnahmen. So hatte die Betriebsmannschaft des Feggendorfer Stolln eine Abordnung geschickt, natürlich in zünftiger Bergmannskluft. Das Trio war ständig umlagert und musste etliche Fragen zur ehemaligen Kohleförderung im Deister beantworten. Zuvor hatte der Gesangverein "Am Deisterrand" unter der Leitung von Reinhard Jochim bekannte Weisen angestimmt. Dass bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts auch etliche Altenhäger Einwohner der Arbeit unter Tage nachgingen, war der Grund, eben die alte Grubenlore aufzustellen und um einen Wegweiser und eine Erläuterungstafel zu ergänzen. Gleiches geschah am Pflug in der Straße "Im Unterdorf", der übrigens vor der ehemaligen Stuhlfabrik steht, die 1905 in einem ehemaligen Bauernhof gegründet worden war. Als weiteres landwirtschaftliches Relikt folgt nun noch eine Milchbank - als Erinnerung an die früheren Transporte der Kannen von den Höfen zur Molkerei in Messenkamp. Den Höhepunkt der illustrierten Lokalhistorie aber stellt ein 220 Jahre alter Torbogen dar, den die Arbeitsgemeinschaft nach dem Abriss des letzten originalen Vierständerhauses hatte übernehmen können. Ständer und Schriftbalken sind bereits restauriert und mit neuer Farbe versehen. Die Konstruktion wird am Beginn des so genannten Kirchwegs stehen. Dieses Projekt wird unter anderem von der Schaumburger Landschaft sowie von der Gemeinde Messenkamp unterstützt. "Macht nur weiter so", bat Bürgermeister Frank Witte die Arbeitsgemeinschaft und erinnerte daran, dass die ersten Schritte lokaler Verschönerung mit dem 2009 beendeten Dorferneuerungsprogramm eingeleitet worden waren. Die Aufforderung war nicht nötig: Witte selbst packt stets mit an. Er begrüßte es auch, dass die bisherige Arbeitsgemeinschaft als künftiger Verein "Dorfgemeinschaft Altenhagen II" künftig noch mehr Einwohner zum Mithelfen gewinnen möchte. Foto: al
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Fingerzeige für Besucher und Schulkinder
Altenhäger Arbeitsgemeinschaft illustriert dörfliche Historie mit altem Gerät
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