1. Regionalministerin Honéübergibt Förderbescheid für Feinkonzept

    Auetal startet Planungen für fünftes "Regionales Versorgungszentrum"

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    REHREN (ste). In Rehren soll das fünfte regionale Versorgungszentrum (RVZ) als möglicher Standort in der "Alten Molkerei" entstehen. Niedersachsens Regionalministerin Birgit Honéübergab jetzt im Beisein von Landrat Jörg Farr an Auetals Bürgermeister Heinz Kraschewski den Förderbescheid in Höhe von 71.250 Euro. Das Geld dient dem Zweck, ein Feinkonzept zum Aufbau eines RVZ zu erstellen, zur Besetzung mindestens eines neuen Hausarztsitzes. "Es hat sich bewährt, die Entwicklung eines tragfähigen Modells zu unterstützen. Und die Konzeptionierung eines Regionalen Versorgungszentrums ist nichts, was eine Gemeinde oder ein Landkreis einfach aus dem Ärmel schüttelt", betonte Honé. Damit gehört der Landkreis Schaumburg zu den Vorreitern in Niedersachsen, denn bislang sind landesweit vier Pilotprojekte im Aufbau. Das RVZ soll dann in kommunaler Trägerschaft ein Medizinisches Versorgungszentrum mit angestellten Allgemeinmediziner*innen mit weiteren Angeboten der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum bündeln. Das Angebot kann hier, je nach Bedarf, von Betreuungs- über Beratungs- bis hin zu Begegnungsangeboten reichen. Es soll die soziale Daseinsvorsorge stärken und vor Ort eine attraktive und an den praktischen Bedürfnissen orientierte Infrastruktur schaffen. Auch für die Medininer sieht man hier eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, da die organisatorischen Aufgaben in kommunaler Trägerschaft liegen. Das Auetal hat mit 6.300 Einwohner*innen ein Missverhältnis bei nur einer bestehenden Arztpraxis. Diese Sorge wird von den Auetalern oft an den Bürgermeister herangetragen. Für Landrat Jörg Farr knüpft das RVZ an die Zusammenarbeit im Landkreis an: "Mit der Gesundheitsregion Schaumburg wollen wir unter anderem die Gesundheitsprävention stärken und die medizinische und pflegerische Versorgung auch für die Zukunft gewährleisten. Hierzu arbeiten wir seit 2019 mit vielen heimischen Akteuren zusammen". Er freute sich hier besonders, dass das Land Niedersachsen derartige Kooperationen anregt und unterstützt. Bürgermeister Heinz Kraschewski betonte, er sehe in dem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge. "Für eine derart ländlich geprägte Gemeinde ist die Sicherstellung einer ortsnahen hausärztlichen Versorgung von existenzieller Bedeutung. Gerade für unsere Älteren bedeuten weite Wege zu Arztpraxen sowohl physisch als auch psychisch eine hohe Belastung". Und Kraschewski weiter: "Mit einem regionalen Versorgungszentrum im Mittelpunkt unserer Gemeinde schlagen wir gemeinsam mit dem Landkreis und dem Land Niedersachsen einen innovativen Weg ein. Wir werden alles daransetzen, mit diesem Projekt eine nachhaltige und auch umfassende Unterstützung unserer Bürger*innen zu sichern!" Honé stellte einen weiteren Ausbau des Programms in Aussicht. "Die bisherige Evaluation der Projekte und das Interesse der kommunalen Familie zeigt deutlich, dass wir hier auf einem guten Weg sind", sagte die Regionalministerin. Sie strebe einen landesweiten Roll-Out des Projektes über EU-Mittel für die Entwicklung im ländlichen Raum an. Insbesondere angesichts der schwierigen Nachbesetzung von Hausarztpraxen im ländlichen Raum brauche es neue Ideen. Als Hintergrund nannte sie hier die Studie der Robert-Bosch-Stiftung. Die besagt, dass bis zum Jahr 2035 rund der Hälfte der niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte ein Ärztemangel droht. Auch die Erreichbarkeit spielt hier eine wichtige Rolle, die sowohl durch den ÖPNV oder Ruftaxen möglich sein kann. Letzteres wird im Auetal bereits gut angenommen. Für die Modellphase stehen als Landesmittel bis zu 6,8 Millionen Euro zur Verfügung und pro RVZ 1,25 Millionen.Foto: ste

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