REINSDORF (al). Für die Reinsdorfer Schützenkameradschaft (SK) hat sich die Corona-Regentschaft gerade noch rechtzeitig abgeschwächt. Sie kann am morgigen Sonntag, 8. August, ihre Jahresversammlung samt Wahlen und Ehrungen nachholen und dabei zugleich an ein besonderes Datum erinnern: Zwei Tage zuvor, am 6. August, hatte 1961 das örtliche Schützenwesen seinen Lauf genommen. Heinz Rein und Gastwirt Walter Arndt hatten damals die Initiative ergriffen. Mit ihnen wollten weitere 17 Einwohner sich mit dem Luftgewehr vor den Scheiben messen. Sie wussten auch schon wo: in der Diele des Dorflokals. Dass sich allerdings dahinter die nur durch eine Pappwand getrennte Küche befand, wurde einer Tasse zum Verhängnis. Eine verirrte Patrone zerschmetterte das Porzellan. Zum Glück blieb es bei dem Vorfall. Schützenschwester Maria Rein machte sich Jahre später dagegen ganz vorsätzlich an ihrer Waffe zu schaffen. Eine kleine Maus versetzte einige Anwesende im Schützenhaus in Angst und Schrecken. Rein legte an - und sorgte für ein schnelles Ende. Da war die vereinseigene Sportstätte längst Wirklichkeit geworden. 1962 hatten die Mitglieder mit dem Bau begonnen. Anfangs war es nur ein offener Graben mit einem kleinen Bunker am Ende, in der ein Schießwart per Pappkelle die Ringzahl anzeigte. Doch mit den Jahren wurde das Vereinsheim zu dem Treff- und Mittelpunkt, wie er lange Zeit das lokale Schützenwesen beflügelte. Erst in den letzten Jahren wurde es dank steigender Betriebskosten und wachsendem Sanierungsbedarf zum Problem. Nach langer Diskussion ging es in das Eigentum der Gemeinde Apelern über, die sich erfolgreich um Mittel aus der Dorferneuerung bemühte. Ein Haus der Schützen bleibt es dennoch, so wie auch andere Gemeinschaften im Ort die Räume nutzen können. Mit dem Beginn des siebten Vereinsjahrzehnts hoffen die Schützen endlich wieder auf mehr Normalität. Zu gern wollen sie wieder ihre Wettkämpfe aufnehmen und ihre Feste samt jährlichem Königshaus feiern. Ein Anfang wird am morgigen Sonntag gemacht. Um 11 Uhr treffen sich die Mitglieder zur Jahresversammlung, um anschließend sich ein Festessen munden zu lassen. Die große Terrasse am Haus erlaubt es ihnen. Dort können alle Corona-Bestimmungen gut eingehalten werden. Foto: al
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Ein Schuss erledigte die Angst vor einer Maus
60 Jahre Reinsdorfer Schützenkameradschaft
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