1. Kritik an "mangelnder Transparenz" zu ICE-Trasse

    Veranstaltung zur geplanten Bahnlinie auf dem Rodenberger Amtsplatz

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RODENBERG (bb). Bei einer Veranstaltung der heimischen SPD auf dem Amtsplatz in Rodenberg haben Vertreter der Partei sowie verschiedener Bürgerinitiativen ihre Position in Bezug auf den Bau einer weiteren Bahntrasse durch den Landkreis unterstrichen. Die geplante ICE-Linie solle entlang der bestehenden Bahnlinie verlaufen, so die Forderung. Dabei zogen die Redner jedoch stark in Zweifel, dass Deutsche Bahn und Verkehrsministerium diese Variante ernsthaft in Erwägung ziehen würden. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers kritisierte das Verfahren zur Planung der neuen Bahnlinie als sehr undurchsichtig. Für die Bürgerinitiativen und die Lokalpolitik sei unklar, wo sie sich einbringen könnten. Die Informationsweitergabe sei völlig unzureichend, verschiedene Verlautbarungen von Bundesverkehrsministerium und Bahn würden zu Verunsicherung führen, es entstehe das Gefühl, es solle etwas "verschleiert" werden. Auch ihre Anfragen und die von Abgeordnetenkollegen würden nur schleppend und gänzlich unzureichend beantwortet. Zwar würden Ministerium und Bahn versichern, verschiedene Trassenvarianten würden ergebnisoffen geprüft. Es sei jedoch deutlich wahrnehmbar, dass ein trassenferner Neubau der ICE-Strecke bevorzugt würde. Die SPD habe sich wie die anderen Parteien in Schaumburg schon lange für einen Bau entlang der Bestandsstrecke ausgesprochen, weil ein Neubau schwerwiegende Folgen für die Region mit sich bringen würde. Völlers kritisierte die Festlegung auf eine Fahrzeitverkürzung (wie berichtet), die eine Neubaulösung fast unvermeidlich machen würde. Hier würde für eine vergleichsweise kleine Zahl von Nutzern der Strecke zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet durch den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke eine Zeitersparnis von wenigen Minuten erkauft, zum Preis von sehr hohen Kosten und von schwerwiegenden Folgen für die von der Bahnlinie durchschnittene Region. Festzuhalten sei, dass die Vertreter aus Schaumburg sich schon lange für einen Ausbau der Bahnstrecke ausgesprochen hätten, aber eben in Form der trassennahen Variante. Heiko Monden, Samtgemeindebürgermeisterkandidat der SPD für die Samtgemeinde Rodenberg hob hervor, dass es wichtig sei, auch auf lokaler Ebene stetig über den aktuellen Stand zum Thema zu informieren. Hierzu müsse etwa über die Sitzungen des Samtgemeinderates für Transparenz gesorgt werden. Monden schilderte die Auswirkungen, die bei einem trassenfernen Ausbau auf die Gemeinden in Raum Rodenberg zukommen würden. Ohnehin sorge die Autobahn für Lärmbelastung, eine parallel geführte Bahnstrecke würde diese verstärken. Hinzu komme der große Flächenverbrauch vor allem von Ackerflächen, die Beeinträchtigung der Landschaft ebenso wie die Durchschneidung von Trinkwassergewinnungsgebieten. Bendix Bock, SPD-Kandidat für den Posten des Nenndorfer Samtgemeindebürgermeisters, erklärte, dass es angesichts der schwerwiegenden Folgen und des undurchsichtigen Planungsverfahrens umso wichtiger sei, dass Kommunen und Bürgerinitiativen die sich für einen trassennahen Ausbau einsetzen, die enge Zusammenarbeit suchen. Katrin Hösl, SPD-Bürgermeisterin der Gemeinde Suthfeld und Sprecherin der Bürgerinitiative "Mit Masse gegen die Trasse", hatte zunächst in das Thema eingeführt und leitete nun zur Diskussionen in kleinerer Runde über. Vertreter von Bürgerinitiativen aus der Region hatten dazu große Karten mit möglichen Trassenverläufen aufgestellt. Foto: bb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an