RINTELN (ste). Die Stimmung bei der FDP ist vergiftet. Zwischen Teilen des alten Vorstands und dem auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gewählten neuen Vorstand um Maurice Symmangk und Dennis Kemna ist das Porzellan zerbrochen (SW berichtete). Jetzt eine neue Zuspitzung: Die FDP hatte zu einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung in das Hotel "Stadt Kassel" geladen, um die Kandidatenliste für die Kommunalwahl aufzustellen und auch darüber zu beraten, ob sie die Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Dietz unterstützt. Schon an der Sitzordnung konnte man leicht erkennen, dass sich zwei Fraktionen bei der FDP bildeten. Elisabeth Dietz und das Ehepaar Petra und Heiner Schülke auf der einen Seite, die Mitglieder der FDP Rinteln mit ihrem neuen Vorstand auf der anderen Seite. Sitzungsleiter Dennis Kemna konnte den Zweifel an der Außerordentlichkeit der Sitzung (beantragt durch Petra Schülke) durch Argumentation und Mitgliederentscheid entkräften, dann ging es regelrechts ans "Eingemachte", denn die Frage stand im Raum, ob Elisabeth Dietz, ehemals stellvertretende Vorsitzende der FDP Rinteln, von der Partei weiterhin als Bürgermeisterkandidatin untersützt wird. Dietz war um Harmonie bemüht, hoffte auf ein baldiges Ende des angelaufenen Schiedsverfahrens bezüglich der Rechtmäßigkeit der Wahl des neuen Vorstands und bekräftigt, dass sie weiterhin Kandidatin der FDP sein wolle. Einwände dagegen hatte FDP-Neumitglied Sven Wilkening. Konfrontiert mit der Aufstellung von Dietz als Bürgermeisterkandidatin stellte Wilkening die rhetorische Frage, ob sie denn die erforderliche Qualifikation für ein solches Amt habe. Und Wilkening kam selbst zu dem Entschluss: "Da habe ich meine Zweifel. Ich glaube nicht, dass sie dafür die geeignete Kandidatin sind!" Es tue der FDP auch nicht gut, eine chancenlose Kandidatin in den Wahlkamp zu schicken: "Das ist auch eine Frage von Glaubwürdigkeit!" Petra und Heiner Schülke sahen das anders. Es sei eine "Bürger"meisterin gefragt, die bürgerorientiert sei und neue Ideen ins Rathaus bringe. Bei dem Durcheinander in der Verwaltung sei es wichtig, die Menschen hinter sich zu bringen, nicht die Verwaltung. Sieben von elf Stimmberechtigten sahen das anders und die FDP entschied sich mehrheitlich, Elisabeth Dietz nicht in ihrem Kampf um das Bürgermeisteramt zu unterstützen. Die Frage, hinter wen sich die FDP dann stellen wolle, Andrea Lange oder Doris Neuhäuser, ließ die Partei vorerst offen. In einer Pressemeldung geht Elisabeth Dietz hart ins Gericht mit ihrer Partei: "Für mich persönlich menschlich enttäuschend und für die FDP politisch verheerend", so ihr Fazit zu der Mitgliederversammlung. Der immer noch "rechtlich umstrittene" Ortsvorstand habe sie ohne Vorwarnung ins "...offene Messer" laufen lassen und lasse die Werte des respektvollen Umgangs miteinander vermissen, die die FDP sich als Partei auf die Fahne geschrieben habe: "Auch frage ich mich, ob eine solche Vorgehensweise mit dem Anspruch vereinbar ist, junge Menschen für die Politik zu gewinnen", so Dietz weiter, die auch die Tatsache stört, dass der Ortsvorstand rein männlich besetzt ist. Ihr Dank gilt denen, die sie weiter unterstützen und die ihr in den sozialen Netzwerken Zuspruch gaben. Foto: ste BUZ I (Wahl) Die Viererfraktion um Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Dietz will sie weiter in ihrem Bestreben unterstützen, die FDP Rinteln sah das anders. BUZ II (Frau) Elisabeth Dietz ist um Ausgleich bemüht und hofft auf eine schnelles Ende des angestoßenen Schiedsverfahrens zur Frage der Wahl des neuen Vorstands. BUZ III (Mann) Heiner Schülke ist derzeit bei der FDP Rinteln kein gerngesehener Gast. Der selbsternannte Pressesprecher der FDP Rinteln ist vom neuen Vorstand von seinen Ämtern enthoben. v
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In einer Pressemeldung geht El...
/ Ins "offene Messer" laufen lassen?
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