MEINSEN (al). 25 Jahre nach dem Kauf der ehemaligen Fischzuchtanlage im Hülseder Ortsteil Meinsen hat der Wasserverband Nordschaumburg eine der auf dem Gelände befindlichen Quellen für sich neu erschlossen. Sie ergänzt mit stündlich 40 Kubikmetern Trinkwasser den Bedarf im hiesigen Versorgungsgebiet. "Das sind 120.000 Kubikmeter im Jahr", rechnete Verbandsgeschäftsführer Werner Volker vor. Dem 1981 eröffneten Fischzuchtbetrieb war das Glück nicht hold. Damals wurden in der eigens errichteten Halle in großen Becken Bachsaiblinge und Regenbogenforellen in unterschiedlichen Entwicklungsstufen gehalten. In den Teichen im Außenbereich tummelten sich ebenfalls Schuppentiere. Doch nur wenige Jahre später wurde der inzwischen in andere Hände gelangte Betrieb wieder eingestellt. Der Wasserverband erwarb 1996 die Immobilie: "Uns interessierte die Halle nicht", begründete Volker die damalige Entscheidung, "wir wollten das Wasser". Nun sei es an der Zeit gewesen, diese Ressourcen zu nutzen: "Weitsicht zahlt sich eben aus", kommentierte der Geschäftsführer, der tags darauf nach über 40 Jahren in den Ruhestand trat und ganz offensichtlich mit Genugtuung hier einen Schlussstrich setzen konnte. Dass neben den drei großen Trinkwasserquellen Allern, Landringhausen und Steinhude sowie fünf kleineren Gewinnungsbereichen nun mit Meinsen ein sechster Standort geschaffen worden ist, begründete Volker mit dem gestiegenen Verbrauch: "Wir wollen eben auch an einem heißesten Tag im Jahr unsere Kunden ausreichend beliefern." Mit dem letztjährigen Versorgungsengpass in Lauenau habe dies nichts zu tun: "Die müssen mit ihrer eigenen Versorgung das auch selbst lösen." In nur sechsmonatiger Entwicklungs- und Bauzeit sind für 450.000 Euro das neue Pumpwerk sowie in der ansonsten leeren Halle zwei riesige Kessel mit jeweils 50.000 Litern Fassungsvermögen entstanden. Bis aus zwölf Metern Tiefe kommt das Trinkwasser, dem Volker "eine hervorragende Qualität ohne Aufbereitung" bescheinigte. Nur zur Sicherheit erfolgte eine wie auch in anderen Wasserwerken übliche UV-Desinfektion. Die erst wenige Tage zuvor erteilte wasserrechtliche Genehmigung erlaubt den Betrieb für zunächst fünf Jahre. Ob der Verband für weitere Investitionen bei den zuständigen Behörden anklopft, wird Volker seinem Nachfolger zu überlassen haben. Auf dem Gelände befinden sich artesische Quellen, die sich ebenfalls erschließen lassen könnten. Die Einweihung erfolgte im Beisein von Planern und Behördenvertretern. Allerdings fiel auf, dass die ebenfalls eingeladene Samtgemeinde Rodenberg nicht vertreten war. Foto: al
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Täglich Trinkwasser aus Meinsens Tiefe
Wasserverband Nordschaumburg weiht neuen Brunnen ein
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