LANDKREIS/HASTE (bb). Das Kreisveterinäramt Schaumburg bittet um Unterstützung aus der Bürgerschaft bei der Suche nach einem Tierquäler. Dieser hat offenbar zwei Kaninchen brutal getötet, deren Kadaver im April bei Haste gefunden wurden. Ein hohes Maß an "Rohheit und Gefühlskälte" bringe der Täter mit, wie Doktor Ulf Güber vom Schaumburger Amt für Veterinärwesen festhielt. Im April waren die beiden Kaninchen gefunden worden, schon damals hatte Jutta Schneider, Vorsitzende des Tierschutzvereins Rodenberg-Nenndorf, vermutet, dass die Nagetiere brutal misshandelt wurden. Ohne sicheres Wissen dazu, habe sie damit jedoch nicht an die Öffentlichkeit gehen wollen, wie sie ausführte. Sie wandte sich an das Veterinäramt und Ulf Güber leitete eine Untersuchung in einem Institut für tiermedizinischen Pathologie ein. Was Güber und Schneider vermuteten, erwies sich dabei als erschreckende Gewissheit. Brüche an den Gliedmaßen, Serienbrüche der Rippen und Schädelfrakturen stellten die Fachleute unter anderem fest. Die Untersuchung habe ergeben, dass ein Unfall auszuschließen sei und die Tiere erschlagen worden seien, fasste Ulf Güber zusammen. Hier seien wohlgenährte, gesunde Tiere grausam getötet worden. Die Kaninchen waren mit Transportboxen zwischen dem Müll am Rastplatz an der Kolenfelder Straße abgestellt worden. Das Ausmaß an Rohheit mache betroffen, auch wenn man seit Jahrzehnten in diesem Feld tätig sei, so Güber und Schneider. Das Veterinäramt ermittle nun gegen unbekannt, wie Ulf Güber erklärte. Dabei hoffe die Behörde auf Hinweise aus der Bürgerschaft. Irgendwo müssten die Tiere ja jetzt fehlen oder vielleicht erkenne jemand die Transportboxen wieder. Das Amt für Veterinärwesen ist unter 05721/703-5200 zu erreichen. Werde der Täter gefunden drohe ihm ein Gerichtsprozess, wie Ulf Güber festhielt. Kleintierhaltung nicht unterschätzen: Jutta Schneider und Ulf Güber sprachen ausgehend von diesem Fall brutaler Tierquälerei ein allgemeines Problem an. Sie warnten davor, den Aufwand in der Kleintierhaltung zu unterschätzen. Auch die Pflege von Kaninchen und Meerschweinchen mache Arbeit und sei beispielsweise von Kindern allein nicht zu leisten. Eine Anschaffung müsse wohlüberlegt sein. Gehäuft seien im Kreisgebiet Fälle von nicht artgerecht gehaltenen und vernachlässigten Tieren feststellbar. Ebenso steige die Zahl der Aussetzungen, die oft mit großem Leid für die Tiere verbunden seien. Jutta Schneider appellierte an Halter, die überfordert sind, sich stattdessen an Tierschutzvereine zu wenden. "Wir weisen niemanden ab. Wir finden immer eine Lösung", betonte sie.Foto: privat
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"Gesunde Tiere sind grausam getötet worden"
Veterinäramt ermittelt qualvollem Tod von Kaninchen
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