1. Große Bedenken beim Glasfaser-Vertrag

    Aber Rat stimmt zu / Bürger sollen ebenfalls aufpassen

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    MESSENKAMP (al) Mit sichtlichen Bauchschmerzen hat der Rat der Gemeinde Messenkamp einem Vertrag mit der Deutschen Glasfaser zugestimmt, wenn diese ihre Leitungen in beiden Ortsteilen zugunsten noch schnellerer Datenübertragungswerte verlegen möchte. Das macht das Unternehmen aber nur, wenn mindestens 40 Prozent der Haushalte sich für mindestens zwei Jahre binden. Dass die Einwohner mit modernster Technik versorgt werden sollen, war für die Lokalpolitiker kein Thema. Doch ihnen ging es um bei der Montage verursachten Schäden und deren Folgen. Er sei schon ein wenig erschrocken über Presseberichte, gab SPD-Sprecher Friedrich-Wilhelm Reinecke zu und verwies auf zerfetzte Kabel und Baumängel in der benachbarten Samtgemeinde Nenndorf. Udo Meyer (WGMA) argumentierte ähnlich. Es würden Subunternehmen beschäftigt, deren Arbeiter nicht einmal die deutsche Sprache beherrschen. Da dürfte eine Verständigung schwierig werden. Besorgt sei er, dass die neuen Leitungen nur in einer Tiefe von 40 Zentimetern verlegt werden sollen. "Je tiefer die Leitungen, umso größer die Schäden", erwiderte indes der stellvertretende Gemeindedirektor Arno Fatzler, der zugleich darauf hinwies, dass "die Deutsche Glasfaser machen kann was sie will". Denn aus gesetzlichen Gründen habe as Unternehmen ein generelles Nutzungsrecht der öffentlichen Bereiche. Diese Einschätzung teilte Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla. Der vorgelegte Vertrag aber binde das Unternehmen vor allem bei Schäden: "Da haben wir was in der Hand." Im Übrigen denke die Verwaltung daran, einen Mitarbeiter für die Bauüberwachung komplett freizustellen. Dieser besitze bessere Ortskenntnis als ein etwaiger externer Kontrolleur. Außerdem, schlug Meyer vor, sollte ein Aufruf an die Bevölkerung ergehen, "den Kolonnen auf die Finger zu schauen". Der von der Deutschen Glasfaser vorgelegte Vertragsentwurf wurde in einem Punkt abgeändert: Bei Arbeiten im Asphalt ist das weitergehende Merkblatt der Samtgemeinde Arbeitsgrundlage. Derzeit gibt es nur noch einen geteerten Gehweg in der Hülseder Straße. Alle anderen Bürgersteige seien bereits gepflastert. Nicht ausgeschlossen ist, dass auch in Fahrbahnbereichen die schnelle Leitung verlegt werden muss. Ob es überhaupt dazu kommt, wird die erfolgreiche Anwerbung künftiger Kunden zeigen. "Unter 40 Prozent an Verträgen", so Fatzler, "fangen die nicht an".

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