STADTHAGEN (bb). Gründlich verändern will der Stadthäger Kulturkoordinator Jan-Nikolas Döllinger in den kommenden Jahren die Dauerausstellung im Museum Amtspforte. Die Besonderheiten der Stadtgeschichte wie die Befestigungsanlagen oder die Pferdebahn könnten einen größeren Raum einnehmen. Etwa alle acht bis zehn Jahre solle nach Empfehlung von Museumspädagogen eine Dauerausstellung überarbeitet werden, erklärte Döllinger. In der Amtspforte seien die letzten tiefgreifenden Umgestaltungen 1992 vorgenommen worden. Eine Erneuerung sei "mehr als überfällig", betonte Döllinger, der in Doppelfunktion sowohl als Leiter des Museums wie auch als Kulturkoordinator für die Stadtverwaltung tätig ist. Die Nachbarstädte Rinteln und Bückeburg hätten ihre Museen zuletzt erneuert oder dieses eingeleitet. Er sei in die Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes eingestiegen, wie er in einem Vortrag im Ausschuss für Soziales, Sport und Kultur ausführte und habe dazu erste Grundideen entwickelt. Tätig sei er bereits im Erdgeschoss geworden, das weiterhin als Raum für Sonderausstellungen genutzt werden solle. So sei dort die große Vitrine entfernt worden, in der bisher Trachten präsentiert wurden. Einerseits sei es sein Ziel gewesen, damit mehr Platz für die Sonderausstellungen zu erhalten. Andererseits hätten die Trachten an dieser Stelle stets ein Stück weit von den Dauerausstellungen abgehängt. Die historische Kleidung solle als Teil der Regionalgeschichte weiter ihren Platz im Museum behalten. Allerdings sollen die Trachten in einem reduzierten Umfang und an anderer Stelle präsentiert werden. Die Dauerausstellung solle mehr von Exponaten geprägt sein, die das Typische der Stadthäger Stadtgeschichte hervorheben. Dies seien weniger die Geigen-, oder Goldschmiedewerkstatt, die sicherlich Interessant, aber nicht prägend für Stadthagen seien. Die Stadtbefestigung, die Pferdebahn, Bergbau, die Geschichte als Industrie- und Handelsstadt oder berühmte Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadtgeschichte müssten hier eine größere Rolle spielen, so Döllinger. Wobei er noch bei weitem kein bis in die Einzelheiten festgelegtes Konzept entwickelt habe, sondern vor allem Grundideen vorstelle. Als Richtgröße für die Kosten der Umgestaltung habe er 87.500 Euro veranschlagt. Dabei gehe er davon aus, dass die Gebäudetechnik und vorhandene Infrastruktur nicht angepackt werden müssten und dass auch kreative, günstige "Low-Budget-Lösungen" einfließen. Er hoffe auf eine Förderung von 75 Prozent, so dass der Eigenanteil der Stadt bei etwa 21.000 Euro liegen werde. Dies sei nur eine sehr grobe Kalkulation, wie er festhielt. Ziel sei eine Verwirklichung bis Ende des Jahres 2023. Derzeit arbeite er in seiner Funktion als Kulturkoordinator an einem Internetauftritt, der in Ergänzung zur allgemeinen Seite der Stadt vor allem über die touristischen Potentiale informiere. Hier würden die Hauptsehenswürdigkeiten vorgestellt, die für Gäste von außerhalb interessant seien.Foto: bb
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Stadtgeschichte stärker hervorheben
Grundideen zur Erneuerung der Dauerausstellung vorgestellt
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