1. Gefahr für Kiestransporte, Schifffahrt und Tourismus

    Weserpegel könnte durch Wasserbewirtschaftung sinken

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    RINTELN (ste). Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der Pegel der Weser dramatisch absinken kann. Mit erheblichen Folgen für die heimische Wirtschaft wie zum Beispiel bei Kiestransporten, touristischer und transportwirtschaftlicher Schifffahrt sowie beim Tourismus. Die Weser ist eine der wichtigsten "Lebensadern" der Stadt. Andrea Lange, Bürgermeisterkandidatin von SPD/B 90/Die Grünen, hat sich dem Thema angenommen und dies insbesondere unter dem Vorzeichen, dass die hessischen Edersee-Gemeinden Bad Wildungen, Edertal, Vöhl und Waldeck die Politik durch eine gemeinsame Resolution auf eine Änderung der Wasserbewirtschaftung der Edertalsperre drängen. Ziel der Resolution soll es sein, in den Sommermonaten eine größere Wassermenge im Stausee zu behalten. Aus Rintelner Sicht sei dies nicht akzeptabel, so Lange. Eine Bewirtschaftungsregelung dieser Art hätte unmittelbar gravierende Auswirkungen auf die Schifffahrt der Oberweser und den Tourismus in der Region, kritisiert Lange, zumal die derzeitigen Pegelstände deutlich absinken würden. Auf Initiative von Andrea Lange trafen sich der Geschäftsführer der AHE-Unternehmensgruppe, Sascha Wagener, und Herr Matthias Gräbner als Geschäftsführer Touristikzentrum Westliches Weserbergland zu einem Informationsaustausch auf dem Werksgelände des Rintelner Unternehmens AHE-Weserkies. Ein Absenken des Pegels in Hann. Münden würde dazu führen, dass Schiffe den Transport auf der Weser nicht mehr durchführen könnten. Die Folge wäre eine Verlagerung der Transportwege auf die Straße und damit eine Verlagerung von einem umweltfreundlichen auf einen umweltschädlicheren Weg. Beim letzten Tiefwasser der Weser musste Rinteln dies bereits erleben und eine deutliche Steigerung des Lkw-Verkehrs im Bereich Ahe war die Folge. Denn, so hieß es vom Werk "AHE": Neben der Wirtschaftlichkeit des Abbaus lege man im Unternehmen großen Wert darauf, so umweltfreundlich wie möglich zu handeln. Seit Februar 2020 bezieht das Unternehmen bereits auch Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Extra für den Transport von Kies auf der Weser hat man im Unternehmen Schiffe mit besonders niedrigem Tiefgang fertigen lassen. Und auch aus touristischer Sicht, so Matthias Gräbner, sei der Pegelstand der Weser wichtig. Dazu gehören der Weser-Radweg, der zu den beliebtesten und besten Radwanderwegen gehört, die Schifffahrt der "Weißen Flotte" oder Motorboote, aber auch Hotels und Gaststätten. Eine Weser mit einem Pegel von etwa 60 cm würde sich gerade in den touristisch wichtigen Monaten von April bis Oktober negativ auf den Tourismus in der Region auswirken. Mit einer Bewirtschaftungsregelung, die im Ergebnis zur Einstellung der Schifffahrt führt, könnte neben den genannten wirtschaftlichen Nachteilen auch die Zuständigkeit des Bundes für Betrieb und Unterhaltung des Edersees entfallen. Die Bundeszuständigkeit ist unter dem Gesichtspunkt gerechtfertigt, dass mit der Edertalsperre - entsprechend dem Errichtungszweck - die Schifffahrt auf der Weser ermöglicht wird. Foto: ste

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