1. Weniger Verkehr lässt Unfallzahl sinken

    Polizei Bad Nenndorf stellt Unfallzahlen vor / Auge auf Sicherheit der Radfahrer

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    NENNDORF/RODENBERG (bb). Die Beamten des Polizeikommissariats Bad Nenndorf haben in ihrem Zuständigkeitsbereich in 2020 einen deutlichen Rückgang der Zahl der Verkehrsunfälle verzeichnet. Die Beamten gehen davon aus, dass eine wichtige Ursache in einer Abnahme des Verkehrsaufkommens insgesamt infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie liegt. Der Leiter des Polizeikommissariats Michael Panitz erklärte, dass hier der Einfluss der Pandemie spürbar werde. Gerade in der ersten Phase des Infektionsgeschehens und den daraufhin erlassenen Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus sei ja für jeden greifbar geworden, dass der Autoverkehr im allgemeinen nachgelassen habe, so Panitz und Steffen Arndt, Leiter Einsatz- und Streifendienst, bei der Vorstellung der Zahlen im Pressegespräch. 561 Unfälle insgesamt registrierten die Beamten in ihrem Zuständigkeitsbereich in den Samtgemeinden Rodenberg und Nenndorf. Ein deutlicher Rückgang von rund 200 gegenüber 2019 mit 760 Verkehrsunfällen (2018: 708 Unfälle). Diese Entwicklung bilde sich auch im deutlichen Absinken der Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden ab auf 89 in 2020 nach 129 in 2019 und 110 in 2018. Die Zahl der Unfälle mit schwerem Personenschaden blieb dagegen etwa auf dem Niveau der Vorjahre mit 16 in 2020 nach 17 in 2019 und 20 in 2018. Bei einem Unfall war ein Todesopfer zu beklagen, ebenso wie jeweils in den beiden Vorjahren. Ein Pedelec-Fahrer kam dabei ums Leben. Blickt man auf die Zahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten so sank diese in der Kategorie der Leichtverletzten auf 89 in 2020 gegenüber 129 in 2019 (2018: 121). Die Zahl der Schwerverletzten blieb mit 17 in 2020 gegenüber den Vorjahren (2019 waren es 18, 2018 23 Schwerverletzte) etwa konstant. (Die Zahl der bei Unfällen verletzten Personen weicht von der Anzahl der Unfälle mit Verletzten ab, da ja beispielsweise bei einem Zusammenstoß von PKW mehrere Personen zu Schaden kommen können). Bei einem merklichen Absinken der Unfallzahl und der Verletzten insgesamt zeigt sich bei der Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten und der Zahl der Schwerverletzten also nur ein leichter Rückgang. Arndt erklärte, dass man hier auf eine Interpretation kommen könne, dass eine Verkehrsabnahme insgesamt dazu führe, dass manche Fahrer diese Möglichkeit nutzen und kräftiger aufs Gas drücken. Bei höheren Geschwindigkeiten könnten dann schwerwiegendere Unfallzahlen die Folge sein. Er tue sich jedoch schwer einen solchen Schluss zu ziehen. Da die Zahlen im Bereich der Schwerverletzten insgesamt niedrig seien, werde die Statistik hier weniger aussagekräftig, weil Zufälligkeiten stärker durchschlagen. Auch bei den Verkehrsunfallfluchten werde der Rückgang sichtbar, deren Zahl nahm gegenüber 2019 mit 237 Unfallfluchten (2018: 192) auf 152 in 2020 ab. Eine Abnahme von hohem Niveau, hielt Arndt fest. Er verband dies mit einem Appell an die Verursacher. Der "Zettel hinter der Windschutzscheibe" reiche eben nicht aus, es gelte am Unfallort zu bleiben oder umgehend von dort die Polizei zu verständigen, um die Sache zu klären. Im Auge behalten wollen die Beamten die Entwicklung der Radfahrunfälle. Mit den Elektro-Rädern werden für den Durschnitt der Radfahrer noch einmal andere Geschwindigkeiten üblich. Insgesamt wurden 25 Fahrradunfälle in 2020 verzeichnet, bei einer hohen Dunkelziffer, wie die Beamten vermuten. Bei den insgesamt geringen Zahlen sei ein leichter Anstieg feststellbar. Hier werde in der Präventionsarbeit ein Schwerpunkt gesetzt. So will das Kommissariat auf das Fahren auf Radwegen in falscher Richtung aufmerksam machen, das oft zu Unfällen mit Autos führe. Weniger Fahrer wurden in 2020 mit Alkohol oder Drogen im Blut geschnappt als in 2019, auf einen positiven Trend schließen die Beamten daraus jedoch noch nicht. Die festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen sanken von 388 in 2019 auf 369 in 2020. In 2018 waren sie jedoch mit 268 noch darunter geblieben. Wichtig sei es dem Kommissariats-Team, Temposünder möglichst direkt ansprechen zu können, um einen pädagogischen Effekt zu erzielen. Ein Schwerpunkt bei Kontrollen bleibe auch die Ablenkung durch Handys. Auch wenn sich die Zahl der Verstöße in 2020 (197) gegenüber 2019 (234) verringerte. Panitz und Arndt wiesen auf das Gefahrenpotential dieses Verhaltens hin.Fünf Bereiche im Zuständigkeitsgebiet sind als Unfallschwerpunkte eingeordnet. Der Kreisel an der Einmündung des Weidenkamps in die Allee in Rodenberg, die Zu- und Abfahrten hin zur Autobahn in Lauenau, die Kreuzung "Drei Steine" bei Bad Nenndorf, die Kreuzung B442/Kolenfelder Straße in Haste sowie die Kreuzung Horster Straße Bahnhofstraße in Bad Nenndorf. Foto: bb

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