"Denn immer, immer wieder geht die Sonne auf und wieder bringt ein Tag für uns ein Licht". So trällert es Udo Jürgens bereits seit 1967 im Radio. Und er hat ja recht. So war das schon immer, so ist es heute und so wird es auch in Zukunft sein. Auch an den Tagen, an denen wir meinen, dass die Sonne heute nicht aufgegangen ist, weil wir sie nicht sehen können, weil sich Wolken zwischen uns und die Sonne geschoben haben und es vielleicht sogar regnet. So ist die Sonne dennoch aufgegangen über uns und es ist Licht geworden. Auch an den Tagen, an denen wir meinen, dass es nicht Licht werden kann, weil Sorgenwolken unseren Lebenshimmel verdunkelt haben und die Sonne mit ihrem hellen Licht und dessen Wärme scheinbar nicht bis zu uns vorzudringen vermag. Wenn wir uns im Tal befinden und der neue Tag wie ein Berg vor uns steht. Das also an jedem Tag, jahraus und jahrein, morgens die Sonne aufgeht, dass es Licht wird und ein neuer Tag beginnt, nehmen wir in aller Regel noch nicht einmal als etwas Besonderes wahr. Es ist für uns so selbstverständlich, dass wir uns keine Gedanken darüber machen, warum das so ist. Und dabei ist die Erklärung für diesen täglichen, verlässlichen und so lebenswichtigen Ablauf von Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit, hingegen so verblüffend einfach. Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, hat es so bestimmt. Ganz zu Anfang der Bibel im 1.Buch Mose Kapitel 1 in den Versen 3-5 wird aus der Schöpfungsgeschichte Folgendes berichtet: "Und Gott sprach: es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag." Und dass das auch für immer so bleibt, hat Gott nach überstandener Sintflut seinem treuen Diener Noah (sie wissen schon: der mit der Arche) stellvertretend für die ganze Menschheit versprochen. So ist es nachzulesen ebenfalls im 1.Buch Mose Kapitel 8 Vers 22: "Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht." Auf Gottes Versprechen können wir uns absolut verlassen. Jeder neue Tag, an dem wir morgens munter werden, ist ein Geschenk Gottes; geschenkte Lebenszeit. Und nicht ein Tag ist wie der andere, auch wenn uns das manchmal so vorkommen will, weder bei den guten noch bei den weniger guten Tagen, denn jeder neue Tag ist eine eigene Herausforderung für sich. Entscheidend ist nur, ob wir uns allein dieser Herausforderung stellen wollen, oder ob wir uns dem anvertrauen wollen, der uns das Leben und jeden dazugehörigen Tag geschenkt hat? Natürlich ist es möglich, jeden Tag aus eigener Kraft, ohne Gottes Hilfe, zu bewältigen. Sehr viele Menschen praktizieren das jeden Tag. So lange die körperliche und mentale Kraft in ausreichendem Maße vorhanden ist, mag das funktionieren. Jeder Erfolg ist dann der eigene Erfolg; allerdings ist es mit den Misserfolgen, mit dem Scheitern genau das Gleiche. Allein! Und auch die Menschen, die ihr Leben jeden Tag Gott anvertrauen, erleben ganz genauso gute und böse Tage. Der Glaube an Gott, der uns Menschen in seinem Sohn Jesus Christus so ganz nahe gekommen ist, dem sämtliche Facetten unseres Lebens keineswegs verborgen sind, versetzt uns allerdings in die gute Lage, mit Allem nicht allein fertig werden zu müssen. Das heißt natürlich nicht, die Hände in den Schoß legen und darauf zu warten, dass uns die sprichwörtlich "gebratenen Tauben" von allein in den Mund fliegen. Gott hat jeden Menschen mit Talenten und einem Verstand ausgestattet, damit wir unsere Gaben je nach Vermögen einsetzen. Aber wir dürfen dann auch Freude und Erfolg dankbar als ein Geschenk Gottes annehmen und uns im Gegenzug beim Tragen von Schwerem und bei Misserfolgen helfen und trösten lassen. Diese Fülle eines Lebens im Glauben hat die Diakonisse Maria Hüsing mit folgenden Worten sehr eindrücklich so zum Ausdruck gebracht: "Mit Kummer vertraut sein, doch ohne Bitterkeit leben; an sich zweifeln, doch nicht verzweifeln; die Verborgenheit Gottes schmerzlich empfinden und dennoch hoffnungsvoll glauben. Um die eigene Schuld wissen und doch in der Gnade stehen. Manches entbehren und doch alles haben. Ich nenne es Christsein." Manchmal geht ja "probieren über studieren." Vielleicht mögen sie ja mal, oder auch nach langer Zeit mal wieder, den Versuch unternehmen, den Tag mit einem Gebet, zum Beispiel mit diesem Gebet (Verfasser unbekannt) zu starten: "Ich danke dir, lieber Gott, dass du mich in der letzten Nacht behütet hast, dass ich zur Ruhe gekommen bin und geschlafen habe. Nun liegt wieder ein neuer Tag vor mir. Was erwartet mich? Fröhliche Momente? Sorgen? Unruhe? Freundliche Menschen? Böse Blicke? Ätzende Sprüche? Du siehst diesen Tag schon vor dir wie die Bilder in einem aufgeschlagenen Buch. Bitte erinnere mich heute hin und wieder daran, dass du da bist - dass du für mich da bist. Erinnere mich, dass du dich freust, wenn ich mich freue, damit ich meine Freude mit dir teile. Erinnere mich, dich um Hilfe zu bitten, wenn ich allein nicht weiter weiß, damit ich deine Nähe und Kraft spüre. Erinnere mich, dass du an meiner Seite bist. Segne mich an diesem Tag. Amen! Mit diesem Gebet sind sie für den neuen Tag gefordert und gestärkt; also bestens vorbereitet! Ich wünsche ihnen einen guten Tag und ein schönes Wochenende.
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"Denn immer, immer wieder geht...
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