RODENBERG/BAD NENNDORF (bb). Lokalpolitiker aus den Samtgemeinden Rodenberg und Nenndorf stufen es mittlerweile als wahrscheinlich ein, dass die geplante neue Bahntrasse zwischen Hannover und Bielefeld dicht an der Autobahn nahe an Bad Nenndorf, Rodenberg und Apelern vorbeiführen wird. Von einer Planung ausgehend von "einem weißen Blatt Papier" könne keine Rede sein, so die Runde, die auf Einladung von Bürgermeisterkandidat Thomas Wolf zu einem Vor-Ort-Termin zusammengekommen war. Wolf hob hervor, dass es bei einem so großen und folgenreichen Projekt nötig sei, eine höhere Transparenz zu erreichen, hier seien andere Kommunikationsformen nötig als die bisher von der Deutschen Bahn angebotenen Formate (nebenstehend). Es zeichne sich deutlich ab, dass die Samtgemeinde Rodenberg wie die Nachbarkommunen in einer schwierigen Situation in Bezug auf die Planungen zum Trassenverlauf steckten. Dies Unterstrich der Nenndorfer Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt. Hätten die Vertreter der Deutschen Bahn in einer öffentlichen Veranstaltung zunächst noch angegeben, ergebnisoffen vom "weißen Blatt Papier" aus an die Trassenplanung heranzugehen(wie berichtet), dränge sich mittlerweile ein ganz anderer Eindruck auf. Entgegen den bisherigen Verlautbarungen der Deutschen Bahn werde insbesondere an dem Ziel, die Strecke zwischen Hannover und Bielefeld zur Umsetzung des sogenannten Deutschlandtakts innerhalb von 31 Minuten zu fahren, nicht mehr gerüttelt. Damit würden einige alternativen Strecken, wie etwa der von Schaumburger Kommunen befürwortete Ausbau der Bestandsstrecke, aus der Betrachtung faktisch herausfallen und der Neubau durch den Landkreis Schaumburg immer wahrscheinlicher, so Schmidt. Es gehe hier gar nicht mehr um eine offene Diskussion, so sein Eindruck. "Wir müssen besser ins Verfahren kommen, sonst werden wir überrollt", so die Befürchtung Schmidts. Thomas Wolf, Bürgermeisterkandidat für die Samtgemeinde Rodenberg, hatte zum Treffen in der Feldmark der Deisterstadt geladen, der neben Schmidt der Rodenberger CDU-Vorsitzenden Ralf Schubart, Marlies Berndt-Büschen (FDP), der Rodenberger Bürgermeister Ralf Sassmann und die WGSR-Fraktionssprecherin Nicole Wehner gefolgt waren. Ralf Schubart schilderte die Trassenführung, die sich nun immer stärker abzeichne und die mit einer Brücke über die B-65 bei Waltringhausen, mit einem Tunnelbauwerk aus dem sie im Raum Rodenberg wieder auftaucht und sich dann auf der Rodenberg zugewandten Seite der Autobahn durch die Felder bis nach Apelern und ins Auetal ziehen soll (wie berichtet). "Für die Samtgemeinde Rodenberg bedeutet eine solche Streckenführung eine erhebliche Einschränkung für die weitere räumliche Entwicklung, da der nördliche Teil um Rodenberg und Apelern durch die ICE-Trasse vom südöstlichen Gemeindegebiet und vor allem dem Deister nahezu abgeschnitten würde", so Schubart. Eine weitere Entwicklung der Stadt Rodenberg wäre im südlichen Bereich, zum Beispiel für neue Gewerbeansiedlungen durch den erheblichen Flächenverbrauch dann nicht mehr möglich. Da die ICE-Trasse südlich des sogenannten Deistertunnels auf einem Damm geführt werden soll, wäre für die südlichen Wohngebiete der Stadt Rodenberg und für die Gemeinde Apelern trotz des aktiven Lärmschutzes entlang der Strecke mit Lärmbelästigungen zu rechnen. Foto: bb
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Lokalpolitiker befürchten Vorfestlegung in ICE-Trassenplanung
Vor-Ort-Termin in Feldmark / "Keine Planung vom weißen Blatt aus"
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