1. Jetzt steht es fest: Der Wolf ist da!

    Hegeringleiter Ulrich Menneking schießt Fotos von Jungwolf

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    MÖLLENBECK (ste). Jede Menge Mutmaßungen über Wölfe im Schaumburger land, angebliche Sichtung ganzer Rudel am Heinekamp; die Meldungen über die Rückkehr des Wolfes sind jedesmal ein hochemotionales Thema. Zum einen sind da die Landwirte, die Angst um ihre Herdentiere haben, zum anderen die Naturschützer, die die Wölfe möglichst unreguliert belassen wollen. Jetzt steht es felsenfest: Der Wolf ist da! Gesehen und mit der Wärmebildkamera fotografiert hat ihn Ulrich Menneking aus Möllenbeck. Und Menneking ist nicht irgendein Laie, der seine Erkenntnisse über Wölfe aus dem Internet hat, er ist der Leiter des Hegerings Rinteln und als Jäger genauestens vertraut mit der Anatomie und dem Gangbild eines Wolfes. Menneking erzählt: "Ich war am Samstag auf einem Hochsitz in Möllenbeck in der Nähe der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen und bemerkte das Jungtier, der durch das Revier streifte und einmal sogar ganz dicht am Hochsitz vorbeilief!" Dabei habe eine Eule den Wolf sehr dicht angeflogen und der habe einen Luftsprung gemacht, um nach der Eule zu schnappen. Dann sei ein Rehbock geflüchtet und der Wolf machte einen kurzen aber vergeblichen Versuch, den Bock zu bekommen. Schon in der vergangenen Woche hatte Menneking den Verdacht, dass ein Wolf durch Möllenbeck streift. Nachdem eine Kuhherde aus bis dahin unbekannten Gründen in Panik von der Weide geflohen war und eine Autofahrerin einen Verkehrsunfall mit einer Kuh hatte, keimte der Verdacht auf, dass ein Wolf dafür verantwortlich sein könnte. Jetzt die Bestätigung. Die Sichtung und das entsprechende Bildmaterial stellt Menneking jetzt dem Wolfsberater in Hannover zur Verfügung für das Wolfsmonitoring. Seine Einschätzung: "Der Jungwolf hat sich von seinem Rudel getrennt, um sich ein eigenes Revier zu suchen!" In die Öffentlichkeit will Menneking mit seiner Sichtung des Tieres vor allem deshalb, weil die Landwirte der Umgebung gewarnt sein müssen und auch für Hundehalter gilt: "Anleinen im Wald!" Denn Hunde, so Menneking, seien im wahrsten Sinne des Wortes "...ein gefundenes Fressen" für einen Wolf. Auch für den Autoverkehr kann die Erkenntnis, dass sich ein Wolf im Revier aufhält, wichtig sein: "Es ist vermehrt mit flüchtendem Wild über Straßen zu rechnen!" Den genauen Sichtungsort will er allerdings nicht nennen. Er befürchtet Wolfstourismus im Möllenbecker Revier. Auch Anthony Lee von der Domäne am Kloster Möllenbeck will über seine Verbindungen die Landwirte informieren und warnen. Die Reaktion von Dr. Brandes auf seine Sichtung kann Menneking nicht verstehen. Brandes hatte in einer anderen Zeitung verlauten lassen, dass es sich bei den Bildern auch um einen Fuchs handeln könne. Menneking ist allerdings passionierter Jäger, kennt sein Revier wie aus der Westentasche und hat zudem noch den Leiter des Niedersächsischen Wolfsmonitorings, Raoul Reding, über die Sichtung informiert. Auch der ging anhand der Aufnahmen klar von einem Wolf aus. Zudem hat Menneking Haare des Tieres an einer Stelle gesichert, wo dieser sich gewälzt und gekratzt hat, die in Hannover zur Untersuchung sind. In Niedersachsen, so Ulrich Menneking, seien derzeit rund 400 Wölfe gemeldet: "Das ist mehr als in Schweden und Norwegen zusammen!" Frankreich habe landesweit eine Wolfsquote von 500 Tieren festgelegt: "Alles darüber wird 'entnommen'!" Knapp vier Millionen Euro seien in Niedersachsen bereits für den Wolfsschutz ausgegeben worden.Foto: Symbolfoto

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