1. Freibäder bereiten Sorgen

    Politikerbesuch in Lauenau

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Sprecher der Verwaltung und die Betriebsleiterin der beiden Freibäder der Samtgemeinde Rodenberg haben zwei Politikern ihre Sorgen vermittelt. Marja-Liisa Völlers und Heiko Monden traten aus unterschiedlichen Blickwinkeln an die Bassins. Die SPD-Bundestagsabgeordnete will sich für die weitere Förderung der Bäder einsetzen. Monden möchte als Bewerber für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters die hiesigen Einrichtungen frühzeitig kennenlernen. Beide waren sich einig: Gerade in der Corona-Pandemie seien die Bäder wichtig; vor allem, wenn sich Urlaubsreisen zu fernen Zielen verbieten. Dass im Lauenauer Mineralbad wie auch rund um das Rodenberger Becken einiges im Argen liegt, schilderten Hauptbereichsleiter Jörg Döpke und Betriebsleiterin Michaela Ebert. Die Technik sei zwar noch solide; dafür quälen die alten Gebäude in Lauenau. In Rodenberg gelte unter anderem die mangelnde Barrierefreiheit als Problem. In beiden Einrichtungen sei über die Jahre ein Sanierungsstau entstanden, den die Samtgemeinde wegen anderer Pflichtaufgaben nicht habe leisten können. Deshalb werde erwogen, diese freiwillige Leistung an Rodenberg und Lauenau abzugeben. Beide könnten, so Döpke, "stärker und schneller auf den örtlichen Bedarf reagieren". Die Samtgemeinde aber habe sich stets für eine Gleichbehandlung beider Einrichtungen eingesetzt. Döpke sieht den Bund in der Pflicht. Kommunen müsse mit Zuschüssen geholfen werden, damit vorhandene Bäder erhalten bleiben können. Den Kostendeckungsgrad durch Eintrittsgelder bezifferte Döpke auf etwa 20 Prozent. Der Rest müsse aus öffentlichen Mitteln aufgebracht werden. Apelerns Bürgermeister Andreas Kölle sah eine weitere Verantwortlichkeit. Es werde zunehmend beklagt, dass Kinder nicht mehr das Schwimmen erlernen und deshalb größeren Gefahren ausgesetzt sind. Fehlen Frei- oder Hallenbäder, wachse das Problem weiter. Erschwerend hinzu komme die Corona-Pandemie, die Ausbildung und Kurse verhindere. Beide Besucher wollten die Corona-Folgen für das Freibadgeschehen erläutert wissen. Döpke stellte eine Öffnung ab Mitte Juni in Aussicht - wiederum einen Monat nach dem sonst üblichen Saisonbeginn. Dabei werden voraussichtlich die aus dem Vorjahr bekannten Hygienekonzepte umgesetzt. Allerdings sei unklar, wie mit Geimpften und Getesteten umzugehen ist. Sein Hinweis an Völlers: "Alle drei Tage wechselnde Vorgaben sind für einen Verwaltungsbetrieb eine Herausforderung." Völlers zeigte sich zuversichtlich, dass "für Geimpfte bald wieder die gewohnten Grundrechte hergestellt sind". Monden interessierte sich für die technischen Details der Anlage und nannte für die Bäderbeheizung die Wasserstofftechnik als "Zukunftsvision". Beeindruckt war er von der Vielseitigkeit des Schwimmmeister-Berufs bis hin zu Filterpflege und Chlorungs-Überwachung. "Wegen der hohen Anforderungen brauchen wir Fachkräfte", machte Döpke deutlich und bedauerte, dass der inzwischen ausgeschriebene zweite Ausbildungsplatz keinen Bewerber fand. Foto: al

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