1. Abwanderung von Fachkräften bremsen

    Projekt zur Vermittlung von Wirtschaftskenntnissen

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    STADTHAGEN (bb). Den Jugendlichen in Schaumburg Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln und sie als spätere Arbeitskräfte an die Region zu binden, dies ist verkürzt gesagt das Ziel des Projektes "Business4School". Der Wirtschaftsausschuss der Stadt Stadthagen hat dessen Umsetzung einstimmig befürwortet, sofern ein entsprechender Förderantrag angenommen wird. Den Schülern der oberen Jahrgangsstufen frühzeitig zusätzliche Wirtschaftskompetenzen zu vermitteln, sei eine der Grundideen dieses Bildungsprojektes, erläuterten Jessica Lietzau von der Wirtschaftsförderung der Stadt Stadthagen und Holger Rabe von der Weserbergland AG bei der Online-Ausschusssitzung. Gleichzeitig gehe es darum, Akteure aus der regionalen Wirtschaft mit Jugendlichen zu vernetzen. Ein Problem sei nämlich die Abwanderung von jungen Leuten aus Schaumburg, die hier zwar ihren Schulabschluss erwerben würden, anschließend aber für den Berufseinstieg zum Beispiel in den Raum Hannover ziehen würden. "Wir wissen, dass viele Jugendliche eigentlich in der Region bleiben wollen", betonte Rabe. Häufig würden sie jedoch nicht die beruflichen Chancen kennen, welche die heimischen Unternehmen böten und deshalb wegziehen. Hier solle "Business4School" Abhilfe schaffen und sowohl die wirtschaftlichen Kompetenzen der jungen Leute erweitern als auch persönliche Kontakte in die Unternehmen vor Ort knüpfen, um zur Fachkräftesicherung beizutragen. Dabei sollen Referenten von Hochschulen und vergleichbare Experten sowie Führungskräfte von Unternehmen als Gastreferenten die Schüler der Klassen 11 bis 13 in Vorträgen und anderen Formaten informieren. Dies soll ein freiwilliges, kostenloses Angebot für die Schüler sein und außerschulisch aber in Kooperation unter anderem mit Schulen organisiert werden. Das dabei erworbene Zertifikat sei für die Schüler hilfreich im Bewerbungsprozess. Projektträger solle die Weserbergland AG sein, die Koordination soll von der "Coworking Space iKantine" in Stadthagen aus erfolgen, dem Arbeitsplatz des noch einzustellenden Projektkoordinators. "Business4School" sei in großstädtischem Umfeld erfolgreich etabliert, wie Lietzau und Rabe ausführten. Es auf den ländlichen Raum zu übertragen, sei nun ein Pilotprojekt. Hierzu hätten sich die Städte Stadthagen, Rinteln und Bückeburg sowie die Weserbergland AG zusammengeschlossen. Die Projektkosten für ein Jahr (angepeilter Start am 1. Juni), hauptsächlich das Gehalt für eine koordinierende und organisierende Personalstelle samt unterstützender Honorarkraft, sollen rund 75.600 Euro betragen. Weil es um ein Pilotprojekt geht, sei die Chance auf eine 50 Prozentige Förderung durch das Amt für regionale Landesentwicklung günstig. So bliebe für jede der drei Städte ein Eigenbetrag von 12.000 Euro, die Weserbergland AG würde die restliche 1.800 Euro des hälftigen Anteils zuschießen. Ziel sei es, dieses mittelfristig auf die gesamte Region Weserbergland auszurollen. Die Sprecher der verschiedenen Fraktionen begrüßten das Projekt einmütig. In Schaumburg gelinge es, die Schüler im landesvergleich zu hohen Schulabschlüssen zu führen. Wichtig sei es, diese Fachkräfte in höherem Maße auch vor Ort zu halten, so der Tenor. Auf die Frage nach der langfristigen Finanzierbarkeit des Projektes zeigte sich Holger Rabe zuversichtlich, dass dieses zu einem "selbsttragenden System" werde. Schließlich sei dieses in "vitalem Interesse" der heimischen Wirtschaft, entsprechend seien Unternehmen als Sponsoren zu gewinnen. Foto: archiv bb

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