NENNDORF/RODENBERG (bb). Einen merklichen Rückgang der in ihrem Zuständigkeitsbereich registrierten Straftaten in 2020 gegenüber dem Vorjahr hat das Polizeikommissariat Bad Nenndorf verzeichnet. Ein Stück weit spiele bei diesem Absinken sicherlich die Corona-Pandemie mit all ihren Begleitumständen eine Rolle, so ein Schluss des Kommissariat-Teams. Bei 1803 lag die Gesamtzahl der festgestellten Straftaten im Kommissariat in 2019, demgegenüber sank dieser Wert in 2020 auf 1665 und damit um rund 7,6 Prozent ab. Grundsätzlich eine erfreuliche Entwicklung, wie Heidrun Schäfer, Leiterin des Kriminal- und Ermittlungsdienstes sowie Kommissariats-Leiter Michael Panitz festhielten. Höchst erfreulich sei die Aufklärungsquote in 2020, die auf rund 68 Prozent angestiegen sei und damit eine "sehr guten" Marke erreicht habe, wie Michael Panitz bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für 2020 ausführte. Beim Rückgang der Straftaten insgesamt verzeichnet die Statistik allerdings einen deutlichen Anstieg der Fälle im Bereich "Häusliche Gewalt". Nach 36 Fällen in 2019 (42 in 2018) stieg die Zahl in 2020 auf 64. Ein "erheblicher Sprung" wie Heidrun Schäfer einordnete, der in dieser Größenordnung auch das Kommissariat überrascht habe. Wie von vielen Fachleuten vorausgesagt, wirke sich herbei sicherlich die Pandemie aus. Auch bei den Rohheitsdelikten, die Straftaten wie Körperverletzungen und Raub umfassen, ergab sich ein merklicher Anstieg von 190 in 2019 auf 247 in 2020, ein Höchststand im Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre. Ein Teil des Bereichs häusliche Gewalt bildet sich hier ab, erklärt aber bei weitem nicht den Umfang der Zunahme. Auch die Zahl der Gewalttätigkeiten gegen Polizeibeamte erhöhte sich im Raum Nenndorf/Rodenberg, hier verzeichnete das Kommissariat einen Anstieg von 31 in 2019 auf 46 in 2020. Ein Rückgang hat sich bei den schweren Diebstählen von 252 in 2019 auf 226 in 2020 ergeben. Ebenso sank die Zahl der Wohnungseinbrüche von 39 in 2019 auf 26 in 2020. Auch hier spiele die Pandemie eine Rolle, so Panitz und Schäfer. Seien die Menschen häufiger zu Hause, ergebe sich seltener die Möglichkeit zum Einbruch, auch die Mobilität von Tätern sei eingeschränkt. Allerdings setzt sich auch hier ein längerfristiger Trend fort, seit 2017 ist eine kontinuierliche Abnahme der Einbruchsdelikte festzustellen. Bei der Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte verzeichnete die Statistik einen Rückgang von 479 in 2019 auf 376 in 2020, also ein Minus von rund 100 Fällen. Hierzu zählen Betrügereien wie der "Enkeltrick". Auch wenn in diesem Bereich ein Absinken der Zahlen zu verzeichnen sei, werde die Präventionsarbeit ein Schwerpunkt des Kommissariats bleiben, wie Michael Panitz erklärte. Wobei die Pandemie beispielsweise Aufklärungsveranstaltungen derzeit nicht zulasse. Die Zahl der Straftaten, bei denen die Täter das Internet nutzten, ist gegenüber 2019 (149) leicht gesunken auf 135 in 2020. Die Corona-Pandemie habe das Kriminalitätsgeschehen in vielfältiger Weise beeinflusst, so das Fazit der Beamten. Erfreulich sei der Rückgang der Zahl der Taten insgesamt und gerade auch die Entwicklung im Feld der Wohnungseinbrüche.
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Zahl der Straftaten sinkt bei hoher Aufklärungsquote
Vorstellung der Kriminalstatistik / Zunahme der häuslichen Gewalt
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