1. Betrüger kommen seltener zum Zug

    Aufklärungsarbeit bei älteren Menschen zeigt erste Früchte

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    LANDKREIS (mk). Schaumburgs Seniorinnen und Senioren werden aufmerksamer, wenn es darum geht, betrügerische Absichten zu erkennen. Das lässt zumindest die aktuelle Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg (PI) erkennen. Demnach hat die Zahl der Taten insgesamt zugenommen, allerdings sanken die Erfolgschancen der Täter erheblich. Ob Enkeltrick, falsche Polizeibeamte oder andere Betrugsmaschen - die ältere Generation ist mehr und mehr sensibilisiert. Und so konnte der Leiter der PI, Mathias Schröder, mitteilen, dass die Zahl der vollendeten Straftaten um154 gesunken ist. Bislang gab es deutlich mehr erfolgreiche Taten, als Versuche - das Verhältnis lag bei circa zwei Drittel zu einem Drittel. In diesem Jahr hat sich dieser Trend umgekehrt, erstmals gab es weniger vollende Delikte als versuchte. Dies macht sich auch in der Summe des entstandenen Schadens bemerkbar: Nach Angaben der PI sank diese im Bereich des "Enkeltricks" von circa 31.300 Euro auf etwa 9.500 Euro und bei der Masche mit den falschen Polizeibeamten von rund 350.000 Euro auf circa 4000 Euro. Auch bei den Gewinnversprechen, die wieder vermehrt aufgetreten waren, reduzierte sich die Summe von rund 73.100 Euro auf etwa 29.700 Euro. "Die Präventionsarbeit zahlt sich aus und bildet auch weiterhin einen Schwerpunkt", macht Schröder deutlich. Dank der regelmäßigen Information der Bevölkerung, sei die Wachsamkeit der potenziellen Opfer, aber auch der Bürgerinnen und Bürger insgesamt gestiegen. So würden beispielsweise Taxi-Fahrer, Bankangestellte und andere Dank eines gesunden Misstrauens vermehrt dabei helfen, dass betroffene Seniorinnen und Senioren davon abgehalten werden, ihr Vermögen Unbekannten zu übereignen. Allerdings sei zu beobachten, dass entsprechende Täterkreise mit immer neuen Ideen die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft älterer Menschen versuchen auszunutzen. Häufig würden diese zudem stark unter Druck gesetzt, um an deren Ersparnisse zu gelangen. Insgesamt ist ein Anstieg der Gesamtzahlen von 729 auf 820 zu beobachten, dies könne jedoch auch darauf zurückzuführen sein, dass mehr Versuche zur Anzeige gebracht werden - ebenfalls ein Erfolg der Aufklärungsarbeit. Aus diesem Grund werde dieses Thema weiterhin ein Schwerpunkt der Präventionsarbeit bilden. Erneut seien Kooperationsgespräche mit den örtlichen Geldinstituten anvisiert, darüber hinaus soll deren Personal entsprechend geschult werden. Ergänzend werde es regelmäßige Informationsveranstaltungen für Seniorinnen und Senioren geben. Grundsätzlich sei es wichtig, die gesamte Gesellschaft mit diesen Betrugsformen vertraut zu machen - mit dem Ziel, dass Jüngere die Älteren besser schützen können. Foto: AdobeStock

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