SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Die Samtgemeinde Rodenberg hat einen ersten Schritt zum Bau eines weiteren Kindergartens vollzogen. Der Ausschuss für Jugend, Kindergarten, Sport und Kultur nominierte den DRK-Regionsverband Hannover mit großer Mehrheit für die Trägerschaft. Insgesamt fünf Verbände hatten sich beworben. In die engere Auswahl war auch der Schaumburger Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) gekommen. Beide stellten ihr pädagogisches Konzept vor, das sich in Wesentlichen Punkten sehr ähnelte. Sie schlugen eine Einrichtung mit zwei Kita-Gruppen aus 25 Plätzen sowie eine Hortgruppe vor. Die AWO würde diese auf 20 Kinder beschränken; das DRK plant 25 Plätze ein. Beide Verbände bieten eine Kern-Öffnungszeit von 8 bis 17 Uhr an, die sich bei Elternwunsch auch auf 7 Uhr morgens erweitern lässt. Sowohl AWO als auch DRK würden Eigenmittel einbringen. Das Gebäude würde die AWO mit einer auf diesem Gebiet erfahrenen Architektin realisieren. Das DRK wartete indes mit einem ersten Planentwurf auf, der aber umgehend auf wenig Gegenliebe im Ausschuss stieß. Elisabeth Rautenberg-Röver (Grüne) verlangte eine "phantasievollere Lösung" statt des dargestellten Zweckbaus und rügte die Gruppenräume von 50 Quadratmetern für 25 Kinder als "zu klein". Dass das Pendel am Ende der Beratungen zugunsten des DRK ausschlug, lag offenbar an der Anzahl der bereits betriebenen Einrichtungen und des damit verbundenen "Vertretungspools" beim kurzfristigen Ausfall von Erzieherinnen. Während die AWO aktuell zwei Kitas betreibt und zwei weitere sich in der Bauphase befinden, besitzt das DRK bereits 64 Standorte, darunter einen ersten im Schaumburger Land. Über personelle Engpässe aufgrund fehlender Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt stöhnt die Samtgemeindeverwaltung seit Jahren. Allerdings nahm der Ausschuss am Rande zur Kenntnis, dass der hauseigene Tarifvertrag des DRK nicht ganz den Einstufungen des öffentlichen Dienstes entspricht. Die Kosten für einen Neubau bezifferte die AWO mit rund 2,5 Millionen Euro; das DRK setzte für seinen Vorschlag auf einer Grundstücksfläche von mindestens 2800 Quadratmetern etwas über zwei Millionen Euro an. Beide aber verwiesen auf die enormen Preissteigerungsraten im Baugewerbe. Die Planungs- und Bauphase wurde mit bis zu 21 Monaten beziffert. Entscheiden muss die Samtgemeinde auch, ob die neue Einrichtung eine Küche und demzufolge auch eine Küchenkraft vorsehen will. Beides würde Bau und Betrieb verteuern. Das DRK denkt nach eigenen Angaben an einen Feggendorfer Gastronom, der schon jetzt DRK-Kitas beliefert. Mit sechs Stimmen gab es im siebenköpfigen Ausschuss eine breite Mehrheit für das DRK. Dagegen wurde über einen künftigen Standort noch kein Beschluss gefasst. Bis auf Pohle hatten sich alle fünf Mitgliedsgemeinden beworben. Allerdings schränkte das DRK den Lauenauer Vorschlag für die Feggendorfer Ortsmitte wegen zu geringer Größe als "weniger geeignet" ein. Wie zu erfahren war, läuft die Entscheidung wohl zwischen Apelern und Messenkamp hinaus. Apelern punktet mit der zentralen Lage seines möglichen Grundstücks am Ortsrand. Messenkamp profitiert vom akuten Platzbedarf vor allem im südlichen Teil der Samtgemeinde. Ein weiteres Plus wäre die Größe der möglichen Fläche. Sie betrage 22.000 Quadratmeter, wie Frank Witte (SPD) erklärte und erlaube der künftigen Einrichtung auch eine Variante als "Waldkindergarten". Das seit Jahrzehnen brach liegende Gelände verfügt über Wiesenflächen und einen großen Baum- und Buschbestand. Foto: al
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Baut DRK eine Kita in Messenkamp?
Samtgemeinde entscheidet über Trägerschaft / Standortfrage offen
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