1. Besondere Notlage für Kinder in der Corona-Krise

    Kinderschutzbund ermuntert Familien zur Kontaktaufnahme

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    LANDKREIS/STADTHAGEN (bb). Der Kinderschutzbund Schaumburg macht auf die Belastungen aufmerksam, welche die Auflagen zur Einschränkung der Corona-Pandemie für Kinder, Jugendliche und Familien mit sich bringen. Dabei leistet das Team auch unter den gegenwärtig schwierigen Bedingungen Hilfe, nutzt dazu verstärkt auch kontaktlose Formate des Beratung und Unterstützung. "Die Nerven liegen mittlerweile oftmals blank", schildern Gaby Mennicken, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Schaumburg und Diplom-Pädagogin Birgit Schaper-Gerdes. Unter den vielfachen Einschränkungen sei spürbar, dass der Stressspiegel in den Familien steige, vorhandene Spannungen würden sich verstärken. Beide verwiesen auf eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vom Februar. Fast jedes dritte Kind zeige psychische Auffälligkeiten, 70 Prozent der Befragten gaben an, unter seelischen Belastungen zu leiden. Besonders wirke sich die Pandemie auf Kinder aus, deren Eltern in belasteten Situationen etwa durch finanzielle Engpässe oder beengte Wohnverhältnissen leben. Die in der Studie aufgezeigte "Not der Kinder" zeichne sich auch in der Arbeit des Kinderschutzbundes ab, wie die Fachfrauen festhielten, beispielsweise in den Zahlen der Anrufer beim Kinder- und Jugendtelefon 116111 und den Inhalten der Gespräche. Dies gilt auch für die Chat- und Email-Beratung (mehr unter www.nummergegenkummer.de) Ebenso sei spürbar, dass Familien verstärkt Kontakt und Hilfe mit ganz verschiedenen Anliegen suchen würden. Mennicken und Schaper-Gerdes betonten, dass der Kinderschutzbund für Unterstützung bereit stehe. Niemand solle sich scheuen, sich zu melden, es gehe ausdrücklich um niedrigschwellige Hilfen. Etwa, wenn die Spielideen ausgehen oder sich verschiedene Sorgen summieren. Auf der Homepage www.kinderschutzbund-schaumburg.de sind Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten aufgeführt. Bei Anrufen zu den Sprechzeiten ergibt sich die Möglichkeit zum Erstgespräch. Manchmal helfen schon Tipps und Ermutigung, bei Bedarf kann der Kinderschutzbund weitere Beratung anbieten oder andere Unterstützungsstellen vermitteln. Die Telefonberatung spielt eine wichtige Rolle, aber auch persönliche Gespräche in den Räumlichkeiten des Kinderschutzbundes, in der Natur oder die Beratung über Mailkontakte werden genutzt. Online-Vorträge und Diskussionsrunden zu bestimmten Themen werden angeboten, weitere Formate sind in Planung. Viele Unterstützungsangebote wie die Krabbelgruppen fallen derzeit aus. Deshalb sei es ihnen umso wichtiger, Eltern zur Kontaktaufnahme zu ermutigen, so Mennicken.Foto: bb

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