STADTHAGEN (bb). Eine zusätzliche Kraft soll dazu beitragen, das einvernehmliche Zusammenleben im Bereich der Stadthäger Weststadt zu fördern. Über das Landesprogramm "Integrationsfonds" soll die Stelle finanziert werden, in der ein "Kümmerer" seine Arbeit aufnehmen soll, der eng an das Quartier angebunden unter anderem bei der Bewältigung von Alltagskonflikten unterstützt. Es gehe um ein Projekt, das dort ansetze, wo sich Eingewanderte und Aufnahmegesellschaft im Alltag begegnen, formulierte die städtische Integrationsbeauftrage Britta Kunze in der Vorlage zur Vorstellung des Vorhabens in den zuständigen Ausschüssen. Einerseits sollen die Kenntnisse der Migranten in verschiedenen Zielgruppen über das Leben in Deutschland gestärkt werden. Andererseits solle die Aufnahmegesellschaft für das Miteinander in einer kulturell vielfältigen Gemeinschaft sensibilisiert werden. Mehrere Vorhaben sollen über den Integrationsfonds finanziert werden, der die Stadt auch schon bei laufenden Projekten unterstützt (unter anderem zusätzliche Stelle im Jugendtreff der "Alten Polizei). Hintergrund für die Anstellung eines Ansprechpartners für die Weststadt ist die im Vorjahr aufgekommene Diskussion über Konflikte im Quartier. Anwohner hatten im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung vorgetragen, dass es zu einer ganz erheblichen Lärmbelastung durch spielende Kinder komme. Ebenfalls als großes Problem hatten sie angeführt, dass eine Vermüllung im Viertel entstehe, weil Abfall häufig praktisch regellos auf Straßen und Plätzen abgelagert werde. Bei Hinweisen auf die Regelverstöße, sei man kaum auf Kooperationsbereitschaft gestoßen, so die Schilderung der Beschwerdeführer. Kunze erklärte, dass ein "Kümmerer" vor Ort für eine Schlichtung der Konflikte sorgen könne. 20 Wochenstunden sieht der Förderantrag für die Stelle vor, die zunächst für zwei Jahre mit Option auf Verlängerung eingerichtet werden soll, wie Kunze vorschlug. Eine wichtige Aufgabe sei es beispielsweise, Eingewanderten überhaupt erst die Bestimmungen zur Abfallentsorgung klar zu machen, so Kunze. Oft sei es nämlich nicht böser Wille, sondern mangelnde Kenntnis etwa über Mülltrennung, die zu den Problemen führe. Möglicherweise seien im Viertel auch schlicht zu wenig Müllbehälter vorhanden. Genau hinter solche Problemlagen könne sich ein Ansprechpartner klemmen. Vorteilhaft wäre es, eine Kraft mit Migrationshintergrund zu finden. Sie könnte von einem besonderen Zugang profitieren, wenn es beispielsweise darum gehe, das Einhalten von Regeln einzufordern. Ebenso können er Migranten unterstützen, etwa wenn es darum gehe, Kontakt zu Beratungseinrichtungen für besondere Probleme zu vermitteln. Insgesamt sei ein umfassender Ansatz von einer Reihe von ineinandergreifenden Maßnahmen in der Weststadt zu verfolgen. So auch die Einbindung von ehrenamtlichen Multiplikatoren aus den verschiedenen Gemeinschaften. Hier hätten sich vielversprechende Ansätze ergeben, manches sei durch die Corona-Pandemie aber auch wieder ausgebremst worden.
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Zusätzliche Kraft soll sich um Weststadt "kümmern"
Finanzierung über Integrationsfonds
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