SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Mit einem Verwaltungsexperten, erfahrenen Kommunalpolitiker und überzeugtem Verfechter von Samtgemeinden wartet der SPD-Samtgemeindeverband Rodenberg für das Amt des nächsten Samtgemeindebürgermeisters auf. 33 der 34 anwesenden Mitglieder nominierten dafür den 43-jährigen Heiko Monden. Zuvor hatte er seine Ziele und Interessen erläutert. Seine Wahl quittierten die Anwesenden mit stehenden Ovationen. Allerdings begann die Versammlung mit Verspätung, weil alle Teilnehmer auf Corona getestet wurden. Den Aufwand begründete Vorsitzender Uwe Budde damit, dass auf diese Weise alle Mitglieder sich an dem formalen Wahlverfahren beteiligen könnten. Nicht jeder verfüge über die technischen Voraussetzungen für eine Videokonferenz. Zudem müsste anschließend noch eine Briefwahl erfolgen. Der Vorgang stieß auf breite Zustimmung. Monden, der als Verwaltungsleiter bei der Steuerakademie in Rinteln, tätig ist, verfügt nach eigenen Angaben über kommunalpolitische Erfahrungen als Bürgermeister und ehrenamtlicher Gemeindedirektor von Auhagen und als stellvertretender Bürgermeister der Samtgemeinde Sachsenhagen. Aus diesen Funktionen heraus trete er für Bewahrung der Eigenverantwortung der Mitgliedsgemeinden ein. Diese müssten "genug Luft" erhalten, noch etwas gestalten zu können: "Bei nur noch tausend Euro ist das nicht mehr drin." Deutliche Kritik übte er am jetzigen Amtsinhaber im Rodenberger Rathaus. Es gehe nicht an, dass die Etats der Gemeinden bereits beschlossen seien und der Haushalt der Samtgemeinde nicht. Umgekehrt müsse dies der Fall sein - und auch noch im jeweils alten Jahr. Nur so könnten Planung und Priorisierung möglich sein. Auf die spezielle Situation der kleinen Gemeinden zu den drei größeren Einheiten im Samtgemeindebereich sei sein "Ziel, einen internen Finanzausgleich zu finden". Monden will die Samtgemeinde "zukunftsfähig auch durch Nachhaltigkeit" machen und blickt dabei auf Wasserstofftechnologie und "klimafreundliche Wärmeversorgung", wie er gerade erst selbst bei einem Projekt im heimischen Auhagen erlebt habe. "250 Meter hohe Windräder" seien dagegen für ihn keine Alternative. Die in der Samtgemeinde vorhandenen beiden großen Gewerbegebiete wolle er weiter entwickeln; im Bereich Umwelt möchte er einen Schwerpunkt auf die Renaturierung von Flächen legen. Ausdrücklich trat er für den Erhalt der drei Schulstandorte und den Schritt zur Ganztagsschule ein. Zur steigenden Kostenbelastung bei den Kindertagesstätten sieht er eine Mitverantwortung beim Landkreis. Diese müsse für finanzielle Unterstützung sorgen, "da eine Kita noch nie so teuer war wie heute". Bei der Diskussion um die beiden Freibäder sprach er sich für die Idee aus, diese auf Lauenau und Rodenberg zu übertragen. Monden wünscht sich "Sacharbeit im Samtgemeinderat", für die er eintreten möchte, auch "wenn ich als SPD-Bürgermeister gewählt werde". Die Verwaltung sieht er nicht nur als ausführende Institution. "Sie muss Ideengeber sein", verlangte er, "Vorlagen machen, die Politik in formieren und Entscheidungen vorantreiben". Dazu setzt er große Hoffnungen in das ehrenamtliche Tun. Bei ersten Gesprächsrunden mit Sportvereinen und Feuerwehr habe er bereits viel Engagement bemerken können. Einer kritischen Frage, wie er im Falle einer Wahl als hiesiger Samtgemeindebürgermeister das bisherige ehrenamtliche Engagement in seiner Heimatregion ausüben wolle, gab er ein offenes Bekenntnis ab. Noch fahre er "zweigleisig" mit erneuter Kandidatur in seiner Heimatgemeinde, wolle aber bei einer neuen Aufgabe in Rodenberg eine Lösung finden. "Dafür wirst du dort auch keine Zeit mehr haben", kommentierte ein Teilnehmer. Darauf Monden: "Wenn ich etwas übernehme, dann vernünftig." Das gelte auch für sein hiesiges Ziel. Foto: al
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Mit großer Mehrheit für Heiko Monden
SPD nominiert Rodenberger Bürgermeisterkandidaten
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