1. Immo-Boom: Wohn-Immobilienpreise steigen und steigen

    Corona-Pandemie wirkt hier nicht als Bremse / Kostenfreier Zugriff auf Bodenrichtwerte

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    LANDKREIS SCHAUMBURG (ste). Jahr für Jahr ist der Grundstücksmarktbericht und die Bodenrichtwerte eine gute Richtschnur für Verkäufer und Käufer von Grundstücken und Immobilien für den Kaufpreis. Unter https://immobilienmarkt.niedersachsen.de stehen jetzt die Daten erstmals kostenlos zur Verfügung. Dieser Service ersetzt auch die bisherigen gedruckten Grundstücksmarktberichte. 2.380 Kaufverträgen des Jahres 2020 im Bereich des Landkreises Schaumburg hat der Gutachterausschuss den Grundstücksmarktbericht 2021 ausgewertet sowie die aktuellen Bodenrichtwerte für Bauland, Ackerland, Grünland und forstwirtschaftlich genutzte Flächen Grundstücke zum Stichtag 31. Dezember 2020 ermittelt. Anhand der vorliegenden Daten sind negative Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Grundstücksmarkt im Landkreis Schaumburg bisher nicht bekannt geworden. Im Gegenteil - Wohnimmobilien boomen. Sowohl der Umsatz als auch die Preise sind übermäßig hoch. Der Gutachterausschuss verfolgt stets die aus der Pandemie ggfs. entstehenden Effekte durch aktuell in die Kaufpreissammlung einfließende Daten. Steigender Umsatz 2019 war bereits ein historisches Hoch im Geldumsatz im Landkreis Schaumburg; das konnte 2020 noch getoppt werden, und zwar um 20 Prozent. Insgesamt rund 409 Millionen Euro wurden umgesetzt. Verantwortlich dafür zeichnen die Teilmärkte von Eigentumswohnungen und bebauter Grundstücke mit soliden Umsatzsteigerungen. Die Zahl der verkauften Bauplätze liegt leicht über dem Niveau des Vorjahres. Im Bereich land- und forstwirtschaftlicher Flächen wurden durch mangelndes Angebot weniger Verträge mit kleineren Flächen und geringerem Geldumsatz geschlossen. Knappes Angebot 
an Bauplätzen Die Anzahl freier Bauplätze im Landkreis ist rar. Während in den zurückliegenden Jahren die Erschließung von Neubaugebieten nahezu ausnahmslos in attraktiven Lagen im Nordkreis geschah, konnten auch andere Städte und Gemeinden mit ausreichender Infrastruktur, wie die Gemeinde Auetal und die Samtgemeinde Nienstädt ihren Marktanteil an Baugebieten steigern. Sämtliche kürzlich eröffneten Baugebiete füllen sich sehr schnell. Und die Nachfrage steigt: Mit 322 verkauften Bauplätzen für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden fünf Prozent mehr als im Vorjahr veräußert. Im Laufe der letzten fünf Jahre sind die Baulandpreise leicht aber stetig gestiegen. Dieses bestätigt die Baulandindexreihe mit einem Preisanstieg von insgesamt 18 Prozent über den letzten 5-Jahreszeitraum. Dabei variieren die Preise je nach Lage stark von 20 Euro in infrastrukturell schwachen Dörfern bis 225 Euro pro Quadratmeter in den guten Lagen der Städte. Noch nie war 
die Nachfrage so groß Der Geldumsatz von Wohnhäusern liegt bei insgesamt 186 Millionen Euro und ist um 13 Prozent gestiegen. Am stärksten war die Nachfrage nach Eigentumswohnungen. 425 gebrauchte Eigentumswohnungen wechselten ihren Eigentümer bei einem Umsatzvolumen von 41 Millionen Euro. Die Preissteigerungen liegen hier bei stolzen 15 Prozent. Der Umsatz von Erstverkäufen hat erneut deutlich zugenommen, hier wurden in 2020 insgesamt 141 Einheiten verkauft, fast das Dreifache des Vorjahres. Hohe Nachfrage
 - geringes Angebot Während in den Vorjahren Immobilien immer noch zu soliden Preisen im Landkreis Schaumburg erworben werden konnten, steht nunmehr einer hohen Nachfrage ein geringes Angebot entgegen. Das lässt die Immobilienpreise steigen und das nicht nur bei Objekten in guter Lage mit gehobener Ausstattung und guter Energieeffizienz. Auch die Zahl deutlich über (objektivem) Wert gehandelter Objekte nimmt deutlich zu. Ein Angebot von landwirtschaftlichen Flächen ist kaum vorhanden. Der Flächenumsatz dieses Teilmarkts ist zum Vorjahr um 20 Prozent gefallen. Der Preisanstieg bei Acker- und Grünland hält weiterhin an. Wenig 
Zwangsversteigerungen Zwangsversteigerungen spielen im Landkreis Schaumburg eine untergeordnete Rolle. Lediglich 21 Zuschlagsbeschlüsse wurden hier in 2020 registriert. Das entspricht einem Anteil von weniger als einem Prozent aller Erwerbvorgänge im Landkreis. Steigende Mieten Der Grundstücksmarktbericht enthält auch Übersichten über das Mietpreisniveau von Standardmietwohnungen in den Städten und Gemeinden des Landkreises. Gegliedert sind die Übersichten nach Ortschaften und Bauepochen. Aussagen über Mieten von Einfamilienhäusern, Seniorenwohnungen, Garagen und Stellplätzen komplettieren den Überblick über Wohnraummieten. Diese, mittlerweile im Internet frei verfügbaren, Mietübersichten stellen allerdings keinen amtlichen Mietspiegel und keine Mietdatenbank dar. Nahezu überall, aber gerade in attraktiven Lagen und bei neueren energieeffizienteren Wohnungen, sind langfristig Mietpreissteigerungen vorhanden. Die in den Städten Stadthagen, Bückeburg, Rinteln und Bad Nenndorf ausgewerteten Mieten von Wohnungen jünger als 10 Jahre liegen im Mittel bei 8,50 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete und damit deutlich über dem Mietniveau älterer Wohnungen. Für jüngst errichtete Wohnungen werden in Einzelfällen Nettokaltmieten von bis zu 10 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Ebenfalls kostenfrei verfügbar sind sämtliche Visualisierungen zum Landesgrundstücksmarkt Niedersachsen. Unter dieser Internetadresse ist auch der kostenpflichtige Immobilien-Preis-Kalkulator (IPK) zu finden. Mit dem IPK kann jeder mit einigen wenigen Daten für 20 Euro das ungefähre Preisniveau für seine Immobilie (freistehendes Ein-/Zweifamilienhaus, Reihenhaus/Doppelhaushälfte, Eigentumswohnung) ermitteln. Foto: ste

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