BAD NENNDORF (jl). Weil das Benefizkonzert zugunsten der Bad Nenndorfer Tafel aufgrund der Pandemie im Februar nicht stattgefunden hatte, überlegte sich der Eisenbahnchor Haste als einer der Teilnehmer kurzerhand etwas anderes. Der Vorstand um Petra Bethusy warf einen Blick in die Kasse, die trotz Corona wegen fehlender Ausgaben ausreichend gefüllt ist, und entschied in seiner jüngsten Sitzung glatt 1000 Euro für die hiesige Einrichtung zu spenden. Sonst werden die Eintrittsgelder zum besagten Konzert gespendet und aufgestockt. "Wir waren der Meinung, dass wir etwas tun sollten", fasste der Pressebeauftragte der Haster Sänger Eike Loos zusammen. "Die Situation bei der Tafel ist aufgrund von Corona verheerend." Das bestätigt Heidi Niemeyer als Koordinatorin der vier DRK-Tafeln in Schaumburg, die durch die unerwartete Spende etwas aufatmen konnte. "Die Situation ist angespannt", sagt sie mit Blick auf wenig Zulauf an Lebensmittelspenden. Montags seien die Transporter, die die Supermärkte in der Gegend anfahren, noch gut gefüllt. Das ändere sich jedoch im Laufe der Woche. Hinzukommt, dass die Spenden aus der Weihnachtszeit, die sonst bis zur nächsten Spendenwelle zu Ostern reichen, nahezu aufgebraucht seien. "Egal wo ich zurzeit bin, es ist nichts mehr da", berichtet Niemeyer. "Wir brauchen Konserven und Grundnahrungsmittel." Gleichzeitig sei der Bedarf in der Folge der Pandemie gestiegen und habe auch eine ganz neue Klientel gebracht: Familien, deren Einkommen durch Kurzarbeit und/oder Jobverlust nicht mehr ausreicht. Zudem muss der ebenfalls ehrenamtlich tätige Bringdienst zurzeit auch eine hohe Zahl an Kunden zu Hause beliefern - rund um Bad Nenndorf etwas weniger als in Stadthagen und Rinteln. Ein weitere Herausforderung für die Tafeln: die hohen Kosten für Desinfektionsmittel, Schutzmasken, Handschuhe und Ausgabetüten sowie der kleiner gewordene Stamm aus Ehrenamtlichen, da sich einige aus Risikogründen zurückgezogen haben. "Das alles ist zurzeit schwierig", zuckt Niemeyer mit den Schultern und macht keinen Hehl daraus, dass es vorkommt, dass die Abgaben geringer sind als sonst und im schlimmsten Fall sogar Kunden mit leeren Händen nach Hause geschickt werden müssen. "Das ist unbefriedigend und tut den Mitarbeitern weh", seufzt sie. "Wir versuchen jede Woche über die Runden zu kommen." Wer die Tafeln ebenfalls unterstützen möchte, kann dies vor allem mit Sachspenden tun. Benötigt werden insbesondere haltbare Lebensmittel. Ansprechpartnerin Heidi Niemeyer ist telefonisch unter 05724/9726021 und per E-Mail an h.niemeyer@drk-schaumburg.de zu erreichen. Foto: jl
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Ein Geldsegen, der genau zur richtigen Zeit kommt
Eisenbahnchor Haste spendet an DRK-Tafel Bad Nenndorf
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