1. Wer war Gerda Philippsohn?

    Schüler der Klasse 4a beschäftigten sich mit ihrem Leben

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    SACHSENHAGEN (gi). Es gehört seit Jahren zum guten Brauch der Schüler der Gerda-Philippsohn-Grundschule, an ihre Namensgeberin zu erinnern. So gibt es jedes Jahr zwei Gedenkfeiern. Eine am 15. November (an dem Tag im Jahr 1938 wurde sie aus der Schule entlassen und am 24. Januar, an dem Tag im Jahr 1927 wurde sie in Sachsenhagen geboren). Doch in diesem Jahr gab es eine besondere Idee der Jungen und Mädchen aus der Klasse 4a. Sie sprachen im Unterricht zum Thema "Weltreligionen" auch über das Judentum. Das war der Anlass, sich intensiv mit dem Leben von Gerda Philippsohn zu beschäftigen. Und das geschah mit einer Ausstellung in der Aula, sie fand Coronavirus-bedingt nur für die Klasse 4a und die Lehrer statt. Die Schülerinnen und Schüler gingen auf die Suche nach Informationsmaterial. Einiges ist in der Schule vorhanden, eine umfangreiche Sammlung hat die Familie Schweer aus Sachsenhagen bereitgestellt. Auch ein Zeugnis von Gerda war darunter. Die Mädchen und Jungen brachten sich engagiert in das Projekt ein. Unter anderem besuchten Henrik und Bennit den Judenfriedhof in Sachsenhagen. Der Friedhof ist in einem guten Zustand, dennoch wollen die beiden Jungen für einen Blumenschmuck sorgen. Lisa und Thea haben einen Brief über ihre Ausstellung an den Vorsitzenden des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, Michael Fürst geschrieben und Justin und Theo recherchierten über die derzeitigen Kinderrechte. Die hatte Gerda nicht, sie hatte weder ein Recht auf Leben noch auf Bildung. Besucht wurde auch die Gedenkstätte Ahlem, die eine zentrale Mahn- und Gedenkstätte der Region Hannover für die nationalsozialistische Judenverfolgung ist. Gerda Philippsohn wurde im März 1939 in der damaligen israelitischen Gartenbauschule Ahlem in der 7. Klasse angemeldet und schloss die 8. Klasse ab. Sie war danach Haushaltsschülerin bis Oktober 1941, als die Einrichtung geschlossen wurde. "Wir möchten gerne Lehrern und Eltern sowie der Bevölkerung die Ausstellung nach den Corona-Einschränkungen zu einem späteren Zeitpunkt zeigen", sagte Schulleiterin Imke Herrmann. Sie beabsichtigt weiter, die Wanderausstellung aus der Gedenkstätte Ahlem nach Sachsenhagen zu holen und auch Kontakt aufzunehmen mit Michael Fürst. "Mit Herrn Fürst möchte ich gerne weiter zusammenarbeiten", so Herrmann. Foto: gi

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