LAUENAU (al). In die seit zwei Jahren andauernde Diskussion über einen Edeka-Neubau in der Lauenauer Ortsmitte kommt offenbar Bewegung. Architekt Hubert Gaul und weitere am Verfahren Beteiligte stellten dem Rat und etlichen Zuhörer die aktuellen Pläne vor. Es ist der nunmehr dritte Entwurf für ein Gebäude. Dessen Ladenfläche ist mit 1750 Quadratmetern noch etwas größer als die anfangs angekündigten 1500 Quadratmeter. Damit wird das Lauenau Angebot knapp der Hälfte des auch von hiesigen Kunden genutzten E-Centers in Bad Nenndorf entsprechen. Dessen Größe beträgt nach Auskunft der Mindener Edeka-Pressestelle 3800 Quadratmeter. Gaul erklärte, dass inzwischen alle Voruntersuchungen und fälligen Gutachten erledigt seien. Auch die Mietverträge könnten bereits geschlossen werden. Anhand von Zeichnungen und Ansichten stellte er das künftige Gebäude vor, räumte allerdings ein, dass die Fassadengestaltung "noch offen" sei In jedem Fall werde es kein Flachdach, sondern eine "Dachlandschaft" geben. Das Gebäude ist zur Straße Am Markt ausgerichtet. Die Warenanlieferung erfolgt über eine eingehauste Laderampe, die die Lastzüge vom Scheunenfeld aus erreichen und sie in Richtung Coppenbrügger Landstraße verlassen. Von 133 vorgesehenen Parkplätzen werden 118 den Kunden zur Verfügung stehen. Kritik übten Ratsherr Holger Oehlmann (CDU) und Zuhörer Theodor Vollmer an der Außenansicht. "Die Lauenauer wollen, dass das in den Ort passt", erklärte Oehlmann. Vollmer sprach von einer "hässlichen Riesenfläche" des Objekts, dessen Anpassung an die Bestandsgebäude er vermisse. Dagegen wies der Architekt darauf hin, dass "für die Außengestaltung noch alles denkbar" sei. Gemeindedirektor Sven Janisch riet, die Entwürfe im jetzigen Edeka-Markt zur Einsichtnahme auszuhängen. "Wir wollen Einfluss auf die Optik haben." Zugleich verteidigte er die jetzt vorgelegten Papiere: "Der Architekt hat schon viel von unseren Bedenken umgesetzt". Der gleichfalls vorgestellte Bebauungsplanentwurf legt für das künftige Edeka-Gebäude neben Höhen und maximal überbaubaren Flächen auch "Mauerwerk ohne grelle Farben" sowie Details für Beleuchtung und Begrünung der Parkflächen fest. So soll es für jeweils sechs Stellplätze einen Baum samt Pflanzinsel geben. Der Planentwurf wird demnächst ins öffentliche Beteiligungsverfahren gegeben, sodass Behörden und Privatpersonen Bedenken vortragen können. Danach erfolgt eine nochmalige Überarbeitung. Auch der Flächennutzungsplan der Samtgemeinde bedarf einer Änderung. Anfragen zu ökologischen Gesichtspunkten des künftigen Markts begegnete Gaul mit dem Hinweis, die Abwärme der Kühleinrichtungen für eine Fußbodenheizung nutzen zu wollen. Anfallendes Regenwasser werde durch geeignete Maßnahmen "kontrolliert" an die Entsorgungsleitungen abgegeben. Zudem sei das Dach so konstruiert, dass der spätere Betreiber eine Photovoltaikanlage installieren lassen könnte. Die Frage, wann aus der Vorplanung denn eine konkrete Planung werde, beantwortete der Architekt mit dem Blick auf das Planverfahren. In diese werde erst eingetreten werden können, wenn die öffentliche Beteiligung abgeschlossen ist. Foto: al
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Noch mehr Platz für Lebensmittel
Architekt legt neuen Edeka-Entwurf vor / Vorplanungen abgeschlossen
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