BAD NENNDORF (jb). 2026 möchte die Stadt Bad Nenndorf die Landesgartenschau (LGS) in Bad Nenndorf durchführen. Die Bewerbung - unter anderem mit einem Imagevideo - wird derzeit vorbereitet. Am Donnerstag startete dafür die öffentliche Bürgerbeteiligung. In einer digitalen Konferenz sammelten die Teilnehmer Ideen zu Themen wie Nachbarschaft und Anbindung sowie Naherholung und Ausstattungsgrad. Rund 150 Teilnehmer begrüßte Stadtdirektor Mike Schmidt, darunter unter anderem Bürgermeisterin Marlies Matthias und das Planungsbro RMP Stephan Lenzen. "Wir haben richtig Lust auf die Landesgartenschau 2026", sagt er. Schmidt selbst betonte zu Anfang, dass die LGS eine gute Chance für die Stadt und die Region sei in Bezug auf Lebensqualität, Gesundheit, Wirtschaft und Aufwertung von bestehenden Gebäuden und Wegen. Das Land stelle dafür fünf Millionen Euro Investitionsmittel als reinen Zuschuss und mögliche weitere eine Millionen Euro für den Durchführungshaushalt, falls dieser defizitär sein sollte, zur Verfgung. Der Landkreis habe ebenfalls seine Untersttzung zugesagt. "Um den finanziellen Rahmen mache ich mir daher berhaupt keine Sorgen", erklärt Schmidt. Das Planungsbüro brachte daraufhin alle Teilnehmenden auf den aktuellen Stand. Mittlerweile seien bereits zahlreiche Expertengespräche durchgeführt worden, so unter anderem auch mit der Landesgesellschaft Landesgartenschau Bremen/Niedersachsen, die, laut Schmidt, positiv angetan von der Stadt und der guten infrastrukturellen Lage des Kurparks gewesen sein soll. Der Kernfokus solle schließlich auf dem Kurpark liegen. So könne beispielsweise die Süntelbuchenallee direkt als Highlight eingebunden werden. Man müsse die erwarteten 500.000 Besucher allerdings so lenken, dass solche Orte zwar erfahrbar gemacht werden können aber dabei keine Schäden hinterlassen werden, erklärte das Planungsbüro. In Kauf nehmen müsse man auf jeden Fall Baumaßnahmen, wenn zum Beispiel Wege in Parkanlagen modernisiert werden würden. Bestimmte öffentliche Raume könnten dann monatelang nicht zur Verfügung stehen. Verkehr und Parken Vor allem das Mobilitätskonzept wurde rege diskutiert. Mike Schmidt hatte bereits vorab betont, dass der Besucherverkehr komplett aus der Innenstadt herausgehalten werden und die Stadt Bad Nenndorf so nicht unter dem Anreiseverkehr leiden solle. Erfahrungsgemäß' würden jedoch rund 60 Prozent der Besucher mit dem PKW anreisen, schreibt die BI L(i)ebenswertes Bad Nenndorf. Wolle man die Autos außerhalb der Stadt lassen, seien vor allem Zubringer wichtig. Gerade den ÖPNV müsse man mit anbinden. Als Vorschlag wurde geäußert die Eintrittskarten mit einem GVH Ticket zu kombinieren oder, um Besucher durch die Kurstadt zu transportieren, eventuell sogar Pferdekutschen einzusetzen. Allgemein seien hierfür aber Konzepte notwendig. Die gäbe es derzeit noch nicht, sollen aber im Rahmen der Machbarkeitsstudie erarbeitet werden. Ziel sei es auf jeden Fall, den Verkehr möglichst nah an der Autobahnabfahrt abzufangen und zentrale Stellflächen zum Parken bereit zu stellen. Ingo Knieper (SPD) äußerte hier vor allem die Bedenken von Anwohnern im Kreuzungsbereich Drei Steine. Würden dort Parkplätze erstellt werden, ist die Sorge groß, dass es während der LGS zu einer zusätzlichen Belastung für die Bewohner käme. Nach der Veranstaltung sollen die Parkplatzflächen jedoch wieder zurück gebaut werden, hatte Schmidt auf Nachfrage der BI erklärt. Naherholung und Ausstattung Neben dem Vorschlag eine Brücke über die B65 zu bauen, um die Querung der Bundestraße zu erleichtern, wurden noch viele weitere Ideen gesammelt; unter anderem, wie man durch Rundwege alle umliegenden Ortsteile am besten mit anbinden könnte. Wanderwege oder Wege speziell für den Radverkehr sollten dabei ebenfalls bedacht werden. Brgermeisterin Marlies Matthias betonte, dass gerade hier die Vereine, unter anderem der VFL und der Kneipp-Verein, sehr gut mit eingebunden werden könnten. Weiterhin solle man aber nicht nur die Natur, sondern beispielsweise auch das Thermalbad oder die Landgrafentherme im Blick behalten. Neben Kinderspielbereichen mit Klettergerüsten konnten sich die Teilnehmer auch Wasserspiele mit Musik vorstellen, um auch Familien in die Region locken. Mit genügend Sitzmöglichkeiten und generell barrierefreien Wegen könnte die LGS dann auch für Senioren attraktiver werden. Wie es jetzt weiter geht Im Sommer soll es eine zweite Runde der Bürgerbeteiligung geben. Die Veranstaltung soll dann hoffentlich im Kurpark stattfinden. Der Beschluss, ob die Bewerbung letztendlich wirklich abgegeben werden wird, soll Anfang September gefasst werden. Der mögliche positive Ausgang wird dann im April 2022 bekannt gegeben. Alle Infos hierzu sind künftig unter www.landesgartenschau-badnenndorf.de abrufbar. Foto: jb/privat
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Landesgartenschau: Gute Chance für Stadt und Region
Zahlreiche Ideen bei Bürgerbeteiligung zur Landesgartenschau 2026 in Bad Nenndorf gesammelt
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