1. "Kind, sei lieb, der liebe Got...

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    "Kind, sei lieb, der liebe Gott sieht alles". Diese oder ähnliche Ermahnungen sind uns durchaus geläufig, Einschüchterung pur. Was oft so eindringlich und unsensibel als Überwachungsinstrument missbraucht wurde und immer noch wird, ist schon sehr negativ geprägt. Die Tatsache, dass Gott uns sieht, kann und sollte von uns in der heutigen Zeit eher als Segen und Chance gesehen werden. Martin Luther hat den Aaronitischen Segen im Gottesdienst etabliert: "Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden."(4. Mose 6, 24-26) In einer anderen Übersetzung liest man: "Der Herr blicke dich freundlich an und sei dir gnädig." Natürlich sieht er die Dinge, die wir tun, aber die Frage ist doch, warum sieht er auf uns, warum betrachtet er unser Leben? Tut er das, um uns ständig zu kontrollieren, um uns zu bestrafen, wenn wir ungehorsam sind? Nein, er tut es, weil er uns liebt, weil er an uns interessiert ist. Er möchte teilhaben an unserem Leben. Wir haben aber unseren eigenen Willen und dürfen uns ganz bewusst für unseren Lebensweg entscheiden. Ob Gott diesen Weg gut findet oder nicht, wissen wir aus der Bibel. Aber auch wenn wir nicht perfekt sind und unsere menschlichen Fehler haben, er ist uns gnädig und liebt uns, ja, er liebt sogar die Menschen, die von unserer Gesellschaft keine Chance mehr bekommen, die Menschen, die einfach zu schlimme Dinge getan haben. Albert Frey singt in einem Lied: "Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst, und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst." Gott kennt uns und sämtliche unserer Schwächen und Probleme und dennoch liebt er uns. Hinweisend auf Ostern, er liebt uns so sehr, dass er seinen eigenen und einzigen Sohn für uns sterben ließ. Einen größeren Beweis der Liebe kann ich mir nicht vorstellen. Gott sieht uns auch in dieser Corona-Krise und achtet auf uns. Gerade in der Zeit der eingeschränkten sozialen Kontakte ist es doch ein gutes Gefühl, gesehen zu werden. Auch wenn die Zweifler immer wieder fragen: "Wo ist denn dein Gott? Warum hilft und schützt er dich nicht?" Man muss es mal von der anderen Seite betrachten. Wie oft hat Gott uns schon beschützt? Und wie oft ist alles gutgegangen? Wie oft haben wir durch ihn die richtigen Entscheidungen getroffen? Wie oft hat er uns schon das von ihm geschenkte Leben bewahrt? Wie oft standen wir verzweifelt da und es ging durch seine Hilfe weiter. Das ein oder andere Mal wissen wir selbst gar nichts von dieser Hilfe oder denken wir haben uns selbst geholfen. Es ist nicht nur ein Angebot, sondern seine feste Zusage, Gott wird dich segnen und behüten, er wird dich freundlich ansehen und dir gnädig sein und er wird dir Frieden geben. Da ist es doch schön, von Gott gesehen zu werden.

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