LANDKREIS (pp). Eine bewegende, zu Herzen gehende Ausstellung über die Situation von Menschen mit Behinderungen in Kriegsländern ist bis Ende April in den Fenstern des Inklusionsnetzes Schaumburg (Querstraße 12a) und der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB, Echternstraße 5) zu sehen. Begleitend zur Ausstellung "Barriere:Zonen" gibt es im Internet (youtube, Zur Ausstellung Barriere:Zonen) einen Film des Fotografen und Journalisten Till Mayer, der seit Jahrzehnten Krisengebiete bereist und unter anderem das Leben und Überleben mit Behinderung weltweit dokumentiert. "Trotz aller Umstände dieser Zeit möchten wir, das Inklusionsnetz, zusammen mit der EUTB unseren Auftrag weiterführen und in Kooperation mit Handicap International e.V. und Till Mayer auf die besonderen Situationen von Menschen mit Behinderungen aufmerksam machen", erläutert Sunita Schwarz vom Inklusionsnetz. Weitere Infos dazu gibt es im Netz unter www.barriere-zonen.org. Film und Ausstellung zeigen erschütternde Schicksale von Menschen, unter anderem aus Vietnam, dem Libanon, dem Kongo, Nepal oder Laos. Ob Querschnittslähmung, Erblindung, oder abgerissene Gliedmaßen - für Menschen mit Handicap ist das schon per se schwere Leben in Krisengebieten noch härter. "Man sollte immer das Gegenteil von dem tun, was schlechte Menschen von einem erwarten", lautet trotzdem die beeindruckend positive Botschaft des Vaters eines behinderten Jungen. Zu der als Zoom-Konferenz gestalteten Ausstellungseröffnung kamen rund 30 Akteurinnen und Akteure des Schaumburger Netzwerks sowie Till Mayer und der Bundestagsabgeordnete Maik Beermann zusammen, um im Anschluss an den Film gemeinsam ins Gespräch zu kommen, weitere Möglichkeiten zum Netzwerken zu finden und über Möglichkeiten zur Förderung der Teilhabe für Geflüchtete mit Behinderungen in Schaumburg zu diskutieren. "Der Verlust von Heimat ist immer traumatisierend. Niemand verlässt sein Zuhause ohne wichtigen Grund. Wer im Krieg war, ist danach ein anderer Mensch", fasste Mayer auch die psychischen Folgen für Flüchtende zusammen. Ich werde bei meinen Reisen seit einiger Zeit von der NGO "Handicap International e. V." und dem Entwicklungshilfeministerium unterstützt", berichtete Mayer auf Nachfrage von Maik Beermann. "So kann ich Flüge finanzieren und habe vor Ort Dolmetscher, die mir die Kontaktaufnahme erleichtern.""Unser Ziel ist es einerseits, durch die Ausstellung auf die besonderen Lebensumstände von Menschen mit Behinderungen in Kriegsländern aufmerksam zu machen. Andererseits ist es uns ein Anliegen, für das Thema zu sensibilisieren und gleichzeitig aufzuzeigen, dass etwa 10 bis 15% aller geflüchteten Menschen, die in Deutschland leben, auch eine Behinderung haben", so Schwarz. Foto: pp
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Bewegende Ausstellung
Teilhabe ermöglichen
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