RINTELN (mk). Die Pandemie wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens aus, so natürlich auch auf die diesjährigen Abiturprüfungen. Dabei geht es in diesem Jahr insbesondere darum, die Sicherheit der Schülerschaft und des Kollegiums zu gewähren, gleichzeitig aber keine Abstriche bei der Qualität des Abschlusses zu machen. Das Land Niedersachsen hat gleich zwei Strategien entwickelt, mit denen ein qualitativ hochwertiges Abitur abgelegt werden kann. Dem Gymnasium Ernestinum attestiert Oberstufenkoordinator Lars Büttner eine durchweg gute Arbeit und betont, dass sich sowohl Schüler als auch Eltern keine Sorgen um eine möglicherweise schlechtere Vorbereitung machen müssen. Einen dringenden Appell richtet Büttner an die Schülerschaft: Über die Osterferien sollten sie nicht leichtsinnig werden und damit die Sicherstellung der Prüfung gefährden. In der Zeit vom 19. April bis zum 11. Mai heißt es Konzentration, dann werden die schriftlichen Prüfungen geschrieben, vom 26. bis 28. Mai sind dann die mündlichen geplant. Büttner erläutert die Schwierigeiten, die sich für das Land Niedersachsen im Vorfeld ergeben hätten. Zum einen sei es darum gegangen, dass der diesjährige Jahrgang fair behandelt und ordentlich auf das Abitur vorbereitet werde. Zum anderen müsse das Land aber auch dafür Sorge tragen, dass die Ansteckunsgefahr so gering wie möglich gehalten werde. Die Schülerinnen und Schüler sollten nicht mit dem Stigma eines "Corona-Abiturs" in ihre Berufsleben starten. Daher wurde bereits im vergangenen Jahr ein Teil der Inhalte, die erst im zweiten Halbjahr des 13. Jahrgangs behandelt worden wären, herausgenommen. Chemielehrer Büttner erläutert dies an seinem Fach: Eigentlich wären für das Abitur die Themen Natur- und Kunststoffe vorgesehen, nun seien erstere herausgenommen worden. Damit hätte dem Lehrpersonal bei möglichen Unterrichtsunterbrechungen durch einen harten Lockdown mehr Zeit zur Verfügung gestanden, den geforderten Stoff trotzdem intensiv vermitteln zu können. Eine zweite Maßnahme des Landes bezieht sich auf die Prüfungsaufgaben selbst. Normalerweise werden beim Zentralabitur zwei Aufgabenstellungen vorgegeben, aus denen die Schülerinnen und Schüler dann eine auswählen. Nun gibt das Land drei vor und die Fachlehrer, die üblicherweise keine Einsicht in die Aufgaben erhalten, können eine davon aussortieren. So könne vermieden werden, dass Stoff, der nicht im Unterricht behandelt wurde, in der Abiturprüfung abgefragt werde. Die fachliche Tiefe bliebe gleichzeitig erhalten, wie Büttner betont. Die Schülerinnen und Schüler könnten somit zurecht stolz auf ihre Leistungen sein und hätten trotz Corona die Chance auf ein Abitur, das den Anforderungen an die Allgemeine Hochschulreife entspreche. Am Gymnasium Ernestinum habe bis auf insgesamt zweieinhalb Wochen im Abiturjahrgang Präsenzunterricht stattgefunden. Dies sei aufgrund der kleinen Kursgrößen gut möglich gewesen, bei größeren Kursen seien diese geteilt worden. Aber auch Videochats, digitale Unterrichtsvorbereitungen und mehr seien "aufgrund der digitalen Möglichkeiten kein Problem. (...) Wir sind froh, dass wir da so weit waren", macht Büttner deutlich. Die Schülerinnen und Schüler hätten das Gebäude ganz für sich und könnten sich in Ruhe auf ihr Abitur vorbereiten. Sicherlich sei die allgemeine Situation belastend - auch mit Blick auf den sozialen Austausch. Kursfahrten, eine Abschlussfeier, das müsse alles ausfallen. Fachlich sei eine gute Betreuung jedoch möglich gewesen. Foto: privat
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Gut vorbereitet zum Abitur
Ernestinum sieht keine Probleme in Bezug auf Qualität
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