1. Starkes "Schaufenster" dank guter Kooperation

    Laubholzsubmission des Schaumburger Waldes mit sehr gutem Ergebnis

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    LANDKREIS (nh). Bereits zum 14. Mal wurde die alljährlihe Laubholzsubmission im Schaumburger Wald durchgeführt - mit einem trotz der durch Corona und Witterungsverhältnisse erschwerten Situation - mit einem gutem Ergebnis. Insgesamt 622 Stämme wurden sorgfältig ausgewählt und in Losen an den Höchstbietenden veräußert. Die Prachtstücke der Submission sind bekanntlich der "Bauer" und die "Braut" - und die diesjährige Versteigerung hat eine Besonderheit hervorgebracht: das größte "Prachstück" ist Bauer und Braut zugleich: eine furnierfähige 200-jährige Eiche mit einem Volumen von 4,59 Festmetern. Die diesjährige Holzernte liegt aufgereiht am Holzlagerplatz Betonstraße, das sogenannte "Schaufenster" in die Forstwirtschaft der Region. "Wir sehen hier die Arbeit von sechs Generationen Forstwirten, die ihre Arbeit in den Wald gesteckt haben", so Lothar Seidel, Leiter des Kreisforstamtes Schaumburg. Die 622 Stämme, vorrangig Eichen, kommen aus den neun Forstverwaltungen Fürstliches Forstamt Bückeburg, Kreisforstamt Spießingshol, FG Wiedensahl, Stadtforst Rehburg, IF Winzlar, Hof Brammer, WB Wilharm, WB Heine sowie WB Heep. Insgesamt angeboten wurden 915,48 Festmeter Eichenstamholz, hinzu kamen 13,66 Festmeter Eschenstammholz und andere Baumarten. Die insgesamt 929,14 Festmeter wurden in 577 Lose unterteilt und wiesen durchweg eine ordentliche bis sehr gute Qualität auf. "Diese Platz hier lebt - von Schranke zu Schranke - von seinem gutem Angebot", stellt Seidel klar. Was erschwerend hinzu kam, waren die heftigen Schneefälle ausgerechnet in der Woche, in der die Stämme den potentiellen Käufern präsentiert werden sollten. So waren die Förster umfassend damit beschäftigt, die Stämme mit Pustern und Kratzern von Schnee und Eis zu berfreien, damit sie bestmöglichst bewertet werden konnten. "Da war eine Menge zu tun, dieses weiße Pulver wegzukriegen", schmunzelt Manfred Quer von der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur im Nachhinein. Die Mühe hat sich gelohnt: rund 17 Bieter aus ganz Deutschland und Dänemark gaben insgesamt 2894 Gebote ab, 16 Bieter erhielten Zuschläge. "Der Bieterkampf war da", freut sich Quer. Besonders hochwertige Stämme kamen in diesem Jahr sogar auf 15 Bieter. 26 Lose erzielten einen Höchstgebotpreis von über 750 Euro pro Festmeter, 248 Lose kamen über einen Festmeterpreis von 500 Euro. Herausragend war das Ergebnis für ein besonderes Los mit über 1000 Euro pro Festmeter. Dieser beeindruckende Stamm ist ebenfalls Bauer und Braut zugleich in dieser Submission. Die Braut ist der Stamm mit dem höchsten Preis pro Festmeter, der Bauer der wertvollste Stamm, der den höchsten Gesamtpreis erzielte. Und dieses Prachtstück, 8,7 Meter lang und 82 Zentimeter stark, errang einen Preis von 1009 Euro je Festmeter und somit einen Gesamtpreis von 4631 Euro. Ausgewählt hatte ihn Steffen Fitzner aus dem Kreisforstamt Spießingshol, Revier Pollhagen. Der Stamm wird an ein Furnierwerk in NRW gehen. "Es ist ein äußerst seltener Fall, dass Bauer und Braut zusammenfallen", bekräftigt auch Manfred Quer. Lieferbetriebe als auch Käufer zeigten sich mit dieser Submission sehr zufrieden, der Gesamterlös beläuft sich auf 464.000 Euro. Damit wurden trotz der erschwerten Bedingungen in diesem Jahr annähernd die Werte des Vorjahres erreicht. Die Organisatoren danken zudem allen Beteiligten für das Gelingen der diesjährigen Submission, auch wenn bei der öffentlichen Präsentation nur einige wenige anwesend sein konnten. "Wir haben hier vor Ort ein enzigartiges Beispiel für die Eichenwirtschaft, die ohne das Zusammenwirten zahlreicher engagierter Menschen über Generationen hinweg nicht funktionieren würde. Das ist ein Gemeinschaftswerk", konstatiert Seidel. Dabei fällt es auch den Förstern nicht immer leicht, einen 200 Jahre alten Baum zu fällen. "Natürlich hängen da auch Emotionen dran, es sind immer schöne und beeindruckende Bäume, da teilen wir den Schmerz. Aber diese machen nun wieder Platz für neue, die Aufforstung ist der folgende Schritt", so die Förster unisono. Foto:nh

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