1. Kreistag missbilligt Impfvorgang im Klinikum

    Rüge für Vorgehen der Geschäftsleitung

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (bb). Der Kreistag hat nach einigen Diskussionen für einen Antrag gestimmt, der die Impfung der Geschäftsführer des Agaplesion Klinikum Schaumburg missbilligt. Der Beschluss wirft ein "Vordrängeln" gegenüber anderen impfberechtigten Mitarbeitern des Klinikums vor. Eine Reihe von Abgeordneten erklärte, nicht zustimmen zu wollen, weil ihnen für eine Beurteilung genauere Kenntnisse über die Umstände fehlen würden. Der Antrag, den die Wählergemeinschaft Schaumburg (WGS) eingebracht hatte, wurde bei zehn Gegenstimmen und einer Enthaltung verabschiedet. Heinrich Sasse (WGS) erinnerte in der Antragsbegründung an die Gesellschafterbeteiligung des Landkreises von 10 Prozent am Klinikum, so dass der Landkreis zu den Vorgängen Stellung beziehen müsse. Im Beschluss wird die Impfung der Geschäftsführer als "Vordrängeln" missbilligt. Sasse erklärte, die Geschäftsführer hätten sich hier nicht vorbildlich verhalten. Sie würden nicht in besonders gefährdeten Bereichen "an der Front" in direktem Kontakt mit Patienten arbeiten. Der Beschluss erkennt ausdrücklich die Arbeitsleistung des Teams des Klinikums an. (Das SW berichtete in der vergangenen Woche zu den Vorgängen und veröffentlichte auch eine Stellungnahme des Klinikums). Mehrere Abgeordnete äußerten Unbehagen angesichts der Resolution. Sie verwiesen auf die bisherige gute Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung und die Leistung des Klinik-Teams insgesamt in der Pandemie. Michael Dombrowski (Grüne) führte aus, dass dem Kreistag gar nicht alle Einzelheiten bekannt seien. Vor einer Stellungnahme müsse der Sachverhalt klar sein, möglicherweise sei das Vorgehen doch im Einklang mit den Vorgaben. CDU-Fraktionssprecher Axel Wohlgemuth erklärte, es gehe nicht darum, ein "Urteil zu fällen" aber doch auf einen Missstand hinzuweisen. Der Klinikleitung habe es hier an Fingerspitzengefühl gefehlt, die Entrüstung unter den Mitarbeitern sei in der Folge groß. Parteikollege Klaus-Dieter Drewes stimmte zu. Die Leistung der gesamten Mannschaft im Klinikum sei in der schwierigen Lage "bravourös", auch die Klinikleitung leiste "super Arbeit". Trotz alledem sie hier ein Fehler gemacht worden, der aufzuzeigen sei. SPD-Fraktionssprecher Eckhard Ilsemann befürwortete den Antrag, betonte jedoch, es gehe nicht darum über den Verantwortlichen "den Stab zu brechen".

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an