LANDKREIS (cs). Das Landvolk Niedersachsen hat zu der Pressemitteilung des NABU Niedersachsen zum Einreichen der EU-Beschwerde gegen die Niedersächsische Wolfsverordnung Stellung bezogen und dabei scharfe Kritik geübt. "Die Pressemitteilung ist an Sarkasmus nicht mehr zu übertreffen. Das ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Weidetierhalters in Niedersachsen, die mit ihrem wertvollen Engagement für den Naturschutz arbeiten", urteilt Vizepräsident Jörn Ehlers. Der Gang zur EU für "angeblich mehr Natur- und Artenschutz" sei "absolut unnötig". Die einzige Spezies, welche dadurch geschützt werde, sei der Wolf, dessen Bestand im Bundesland bereits über das erträgliche Maß hinausgehe. "Alle durch ihn betroffenen Tierarten sowie der Naturschutz an sich als auch die wirtschaftliche Existenz der Weidetierhalter werden für diese romantische Vorstellung einer alltagstauglichen Koexistenz geopfert", betont Ehlers. Landvolk und Weidetierhaltern zufolge sei es eben nicht möglich, Schaf-, Ziegen-, und andere Weidetierherden wolfssicher einzuzäunen. "Das vergangene Jahr hat doch eindeutig gezeigt, dass die Risszahlen trotz Einzäunung in die Höhe schnellten. Zu jedem Punkt in der Presseerklärung können wir genau das Gegenteil aufzeigen", fügt der Vizepräsident hinzu. Gerade an der Küste sei der naturnahe Küsten-, Deich- und Landschaftsschutz mit Weidetieren nicht möglich, wenn keine wolfsfreien Zonen geschaffen würden. Und für das Erreichen eines günstigen Erhaltungszustands seien Abschussquoten unumgänglich. Die gemeldeten Zahlen sprächen Bände: In 2018/19 habe es 161 Übergriffe mit 420 toten Tieren gegeben, in 2019/20 seien es 243 Übergriffe mit 1087 Opfern gewesen. Foto: privat
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Landvolk schießt gegen NABU
Romantisierte Wolfs-Problematik und vernachlässigter Tier- und Naturschutz
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