1. Kein Ersatz, aber ein Trost für die 112 Zuschauer

    Online-Neujahrsempfang bringt viel Lob und Anerkennung für Kameraden hervor

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    BAD NENNDORF (jl). Einen flüchtigen Blick auf Einsatzzahlen - das Einsatzgesehen blieb an jenem Abend weitgehend außen vor - warf Gemeindebrandmeister Carsten Norden und stellte eine weiterhin positive Entwicklung fest. Für die Bad Nenndorfer Kameraden sei die Zahl nach 2019 auch im vergangenen Jahr weiter gesunken - auf insgesamt 109 Einsätze, davon 43 Brandeinsätze. Sinkende Zahlen befürchtet Verwaltung gibt Vollgas Die Bürgermeister sagen Danke "Die Einsätze, zu denen wir alarmiert wurden, sind von uns hervorragend gemeistert worden", lobte er die Kameraden und bat sie, ihr Ehrenamt auch weiterhin so engagiert und motiviert auszuführen. Denn: "Ohne euch würde es schwierig werden." Ebenfalls positiv: der Trend beim Personalbestand: Dieser ist um sieben auf 328 Aktive leicht gestiegen bei einer annährend gleich gebliebenen Stärke im Kinder- und Jugendbereich. Sorgen, dass sich bedingt durch die Pandemie personelle Veränderungen bei den Brandschützern von morgen ergeben könnten, äußerte Andreas Flemming. Im vergangenen Juli war er zum Gemeindejugendfeuerwehrwart gewählt worden. In seinem Abriss der Tätigkeiten wurde deutlich: Seit März konnte bis auf Ausnahmen im Sommer so gut wie kein Dienst mehr stattfinden, zahlreiche Veranstaltungen wie die Kreis- und Gemeindewettbewerbe sowie das Kreiszeltlager mussten abgesagt werden. Auch eine Sticker-Album-Aktion verzögert sich durch den erneuten Lockdown. Es sei an viele neue Dinge zu denken, so Flemming abschließend. "Auch schwingt die Angst mit, Kinder und Jugendliche in dieser Zeit zu verlieren - wir hoffen das Beste." Viele Menschen können in der Pandemie von zu Hause arbeiten, nicht aber die Brandschützer. "Die Feuerwehr hat gezeigt, dass 'Homeoffice', das Wegbleiben nichts für die Feuerwehr ist - ihr wart immer da, habt viel organisiert, auch im Onlinedienst, um die Kameradschaft weiter zu leben", bedankte sich Schmidt, der nicht nur als Moderator auftrat, sondern ebenfalls sein obligatorisches Grußwort an die Zuhörer richtete. Für die Zukunft sagte er Lösungen zu für noch besser koordinierte Suchen bei vermissten Personen und dem Thema Aufwandsentschädigungen im Brandwesen. Für beides hatte der Bad Nenndorf Ortsbrandmeister Frank Behrens sensibilisiert. Der Plan, so Schmidt: Durch Fitnessprogramme und Vergünstigungen für kulturelle Veranstaltungen Anreize schaffen. Zudem habe man "trotz Corona mit Vollgas" an den Umsetzungen des Bedarfsplans weitergearbeitet. Sechs Tore, mehr als 400 Quadratmeter Fläche, 18 Monate Bauzeit und 3,4 Millionen Euro Gesamtkosten: "Im Juli fangen wir mit dem Neubau der Feuerwehr im Norden an", verkündete Schmidt. Ende 2022 soll das neue Domizil für die Ortswehren Hohnhorst, Haste und Helsinghausen-Kreuzriehe fertig sein. Für den Standort Ost steht laut Schmidt der Flächenkauf kurz bevor, sodass dann auch dort in die Bauleitplanung eingestiegen werden könne. "Schwieriger" hätten sich die Planungen rund um den Standort an der Aue im Westen gestaltet. Aber: "Wir sind in den letzten Gesprächen." Am 25. Februar soll dem online tagenden Feuerschutzausschuss eine Lösung vorgelegt werden, die, so Schmidt, den Erstwunsch für das neue Domizil der Ortswehren Ohndorf, Horsten, Riepen und Rehren A/R bediene. Der Zeitplan: Bis Ende 2024 sollen alle drei Häuser stehen. "Jedes Jahr, in dem wir es nach hinten schaffen, kostet es uns nicht nur Geld", betonte der Verwaltungschef mit Blick auf jährliche Baukostensteigerungen, "sondern auch Motivation, ein kostbares Gut". Zum Ende der digitalen Veranstaltung hatten die Bürgermeister das Wort - aus ihren heimischen vier Wänden heraus. "Die Feuerwehr hat immer Dienst", stellte etwa Marlies Matthias (Bad Nenndorf) das ehrenamtliche Engagement der Kameraden heraus. Ein Riesendankeschön schickte auch Suthfelds Bürgermeisterin Katrin Hösl insbesondere an die Betreuer in den Kinder- und Jugendabteilungen, die den Feuerwehrnachwuchs bei Stange hielten. Sie sicherte zu, ausgefallene Veranstaltungen nachzuholen, sobald dies möglich sei. Das Gesellige vermisst auch Sigmar Sandmann, wie er verriet. Denn gerade den gemütlichen Teil der Hauptversammlung hätten viele passive Mitglieder in Haste gern genutzt, wusste der Haster Bürgermeister zu berichten. Cord Lattwesen aus Hohnhorst verwies darauf, dass die Dorfgemeinschaften stark geprägt seien von den Feuerwehren. Dies sei müsse bei den Zusammenlegungen unbedingt Berücksichtigung finden. 
Foto: jl/Visualisierung: Brinkmann

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