1. Auf dem Heimweg vom Blitz getroffen

    20. Ausgabe der "Rieher Heimatblätter" führt Ortsfamilienregister weiter

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    RIEHE (jl). Für einen Familienforscher dürfte es eine reichhaltige Quelle darstellen: das Werk, das Wilhelm Schröder zusammengetragen hat. In jahrelanger akribischer Arbeit studierte der Rieher die Kirchenbücher von Bad Nenndorf, die ab dem 17. Jahrhundert geführt wurden, und wertete sie aus. Darin: alle Familienereignisse wie Geburten, Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse, dokumentiert durch die damaligen Pastoren. Wilhelm Schröder schrieb sämtliche Rieher Daten heraus und ordnete sie den Hofstellen zu. Sie füllen nun die 20. Ausgabe der "Rieher Heimatblätter", herausgebracht vom Arbeitskreis Heimatgeschichte im Verein "Glück-Auf Riehe", mit Inhalt. Damit wird das Rieher Ortsfamilien-Registers mit den Hausnummern 20 bis 65 und deren Bewohnern weitergeführt. Eine wichtige Erkenntnis der Aufzeichnungen: "Der Radius der Eheschließungen wurde mit zunehmender Mobilität immer größer", erklärt Ralf Schröder vom Arbeitskreis. Am Anfang seien es nur der Fußweg zur Kirche und wirtschaftliche Beweggründe gewesen, die dazu führten sich aus dem Heimatdorf zu entfernen. Ab etwa 1900 sei es mit dem Rad weiter in benachbarte Kirchspiele gegangen. Wie die vorherige Ausgabe, die sich den Hofstellen 1 bis 19 widmet, enthalten auch die neuesten Heimatblätter wieder ausführliche und kuriose Texte zu den Rieher Begräbnissen. Der kurioseste Fall findet sich in einem mehr als 200 Jahre alten Eintrag im Kirchenbuch von Nenndorf. Demnach wütete am 21. April 1819 ein schweres Gewitter, "es fiel ein Blitz (…), nicht weit von dem Dorfe, in Gestalt einer feurigen Kugel nieder und tötete" den 14-jährigen Otto Christoph, der "auf dem Heimwege die Spitze Mistgabel auf der Schulter trug, die durch ihre Elektrizität den Blitz anzog". Er hatte auf der Hofstelle 21 gelebt. Aus "frommer Rührung" habe die Dorfschaft ihn auf ihre Kosten feierlich beerdigen lassen. Wer mehr solcher Geschichte lesen möchte, erhält die "Rieher Heimatblätter"über Wilhelm Schröder (Telefon 05723/6784) oder Ralf Schröder (05031/6942333).

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