1. Leben mit der Pandemie

    Rückblick auf ein Jahr mit dem Corona-Virus

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    LANDKREIS (mk). Erste Meldungen über eine neue Lungenkrankheit mit noch unbekannter Ursache, die in Wuhan in China ausgebrochen war, erreichten Europa zum Jahreswechsel 2019/2020. Schnell entwickelte sich die Covid-19 genannte Krankheit zu einer Epidemie und am 11. März rief die WHO (Weltgesundheitsorganisation) die Pandemie aus. Am 27. Januar 2020 wurde erstmals eine Infektion mit dem Corona-Virus auf deutschem Boden bestätigt: Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern hatte sich bei seiner chinesischen Kollegin angesteckt. Im Landkreis Schaumburg wurde der erste Coronafall am 11. März registriert, der erste Todesfall am 10. April. Seit mittlerweile einem Jahr hält das Virus die Menschen global in seinem Bann - trotz Lockdown, Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht stiegen die Infektionszahlen insbesondere im vergangenen Herbst und im jetzigen Winter weiter an. Hoffnung setzt die Weltbevölkerung in neuartige Impfstoffe, die in Rekordzeit entwickelt worden sind. Noch am 28. Februar 2020 bewertete das Robert-Koch-Institut (RKI) das Risiko in Deutschland als "gering bis mäßig", nur vier Wochen später hatte sich die Lage verschärft. Bereits am 8. März gab es den ersten Todesfall in Deutschland und spätestens ab dem 16. März wurde deutlich, dass mit Covid-19 eine gänzlich neue Bedrohung einhergeht. Die Folge: Schulen und Kindergärten schlossen und in ihrer historischen Fernsehansprache am 18. März appellierte Bundeskanzlerin Angela Merkel an die Bevölkerung, Kontakte zu meiden. Der erste Lockdown Am 23. März ging Deutschland dann geschlossen in den ersten Lockdown und das Leben der Menschen veränderte sich auf eine bisher nie gekannte Weise: geschlossene Geschäfte, leere Innenstädte, Ausflugsziele ohne Touristen, arbeiten im Homeoffice, Kurzarbeit und insbesondere fehlende Begegnungen machten den Alltag zur Ausnahmesituation. Weil es an medizinischen Masken fehlte wurden die Menschen selbst aktiv und nähten farbenfrohe und kreative Mund-Nasen-Bedeckungen, noch war das Tragen nicht überall Pflicht. Diese kam erst am 27. April und gilt bis heute. Die meisten nahmen den ersten Lockdown mit Galgenhumor hin, das Internet quoll und quillt noch heute über von ungewöhnlichen, kreativen und meist sehr lustigen Aktionen. Alles unter dem Hashtag "WirBleibenZuhause". Nachbarn machten gemeinsam Musik, Pflegekräften wurde applaudiert, der Zusammenhalt wuchs. Manch einer äußerte sogar die Hoffnung, dass sich die Pandemie letztlich positiv auf die Gesellschaft, insbesondere auf die Gemeinschaft auswirken könnte. Ein kleiner Lichtblick Ab dem 16. April keimte wieder Hoffnung auf, vorsichtige Lockerungen hielten Einzug. Zeitgleich begannen die Firmen Biontech und Pfizer mit ersten Tests eines neuen Impfstoffes am Menschen. Am 2. Mai gab es erstmals größere Demonstrationen gegen die Beschränkungen, diese sollten im Laufe des Jahres weiteren Zulauf erhalten. Mit dem Sommer kamen weitere Lockerungen, Veranstaltungen und Reisen wurden wieder möglich und trotz aller Warnungen vor einer "zweiten Welle" im Herbst schöpfte Deutschland, schöpfte Europa Hoffnung, dass die Pandemie vielleicht doch bereits überwunden sei. Zum Ende der Sommerferien wurde am 6. August die Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten eingeführt, an den Flughäfen und in den anderen Testzentren bildeten sich zeitweise lange Warteschlangen. Dennoch kehrte ein Stück Normalität zurück. Die zweite Welle Mit Beginn des Herbstes stiegen die Infektionszahlen wieder an, nun kam vermehrt der 7-Tage-Inzidenzwert zur Sprache. Am 23. Oktober einigten sich die Länder auf verschärfte Maßnahmen in Gebieten mit Inzidenzwerten über 35 beziehungsweise über 50. Es gab wieder Einschränkungen im öffentlichen Raum. Am 2. November kam es dann zum "Lockdown light" auch "Wellenbrecher Lockdown" genannt. Die Gastronomie musste erneut ihre Türen schließen, auch Theater und Kinos sind betroffen. Veranstaltungen waren nur noch im öffentlichen Raum, mit reduzierter Zuschauerzahl erlaubt. Die Entwicklung in Bezug auf den Impfstoff schritt weiter voran und am 19. November stellte das Land sein Konzept für die Einrichtung der Impfzentren auf. Am 3. Dezember wurde der "Lockdown light" bis 10. Januar verlängert, aufgrund der Entwicklung kam es am 16. Dezember dann zum zweiten "vollen" Lockdown - das öffentliche Leben ging wieder in den Ruhemodus. Zwei Tage vor Weihnachten dann ein Hoffnungsschimmer: Der Impfstart am 27. Dezember wurde bekanntgegeben. Dennoch hat sich die Lage bis heute nicht entspannt und am 10. Januar kam es zur ersten Verlängerung des Lockdown mit verschärften Kontaktbeschränkungen und am vergangenen Dienstag einigten sich Bund und Länder auf dessen Verlängerung bis zum 14. Februar inklusive FFP2- beziehungsweise OP-Maskenpflicht in Bussen und Bahnen und im Einzelhandel. Die Pandemie wird die Welt auch weiter in Atem halten. Foto: mk

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