1. Informationen über das "Licht am Horizont"

    Experten stehen Teilnehmern online Rede und Antwort zur Corona-Schutzimpfung

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    LANDKREIS/BAD NENNDORF (jl). Eine Woche nach der Premiere ist der zweite von Nenndorfs Verwaltungschef Mike Schmidt initiierte Informationsabend online über die Bühne gegangen. Das Thema diesmal, das sich an den gesamten Landkreis richtete: die Corona-Schutzimpfungen. An die 170 Teilnehmer verfolgten die Aussagen von Dr. Ingolf Kunze, Leiter des Impfzentrums Schaumburg, und des Bad Nenndorfer DRK-Ortsvereinsvorsitzenden Eckhard Ilsemann. "Wir wollen über das Impfen informieren - wir wollen heute Abend nicht über die Sinnhaftigkeit diskutieren", stellte Schmidt gleich zu Beginn klar und verwies darauf, dass Teilnehmer, die sich nicht an den Codex hielten, nach einer Verwarnung aus dem Meeting entfernt würden. Schmidt beschrieb das Impfen mit Blick auf die Pandemieentwicklung als das "Licht am Horizont". So sahen es offenbar auch die zahlreichen Zuschauer und Zuhörer in dem Zoom-Meeting, die nicht nur äußerst diszipliniert die Regeln beachteten, sondern auch zahlreiche Fragen mitgebracht hatten. Ein informativer Überblick: Welche Impfstoffe kommen in Schaumburg zum Einsatz und wo liegen die Unterschiede? "Zurzeit verimpfen wir nur den von Biontech", antwortete Kunze. Dieser habe zwar die gleiche Wirksamkeit wie der zweite mRNA-Impfstoff von Moderna.. In der Kühlung gebe es aber erhebliche Unterschiede. Das derzeit geimpfte Serum muss bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden - das Pendant bei Kühlschranktemperaturen. Muss jeder über 80-Jährige auf das Schreiben vom Ministerium warten? Ja, denn die Termine zum Impfen werden zentral vom Land Niedersachsen vergeben. Wie viele Impftermine zur Verfügung stehen, hänge von der gelieferten Menge an Impfdosen ab, sagte Kunze. Zurzeit sei "alles noch vage". Aktuell ist das Impfportal noch nicht freigeschaltet - das soll voraussichtlich Ende des Monats erfolgen. Informationen gibt es jederzeit über die Impf-Hotline 0800/99 88 66 5. Was ist mit Pflegepersonen und vorerkrankten Menschen? Pflegebedürftige könnten jeweils eine Kontaktperson bestimmen, die dann mit erhöhter Priorität zusammen mit der Gruppe der 60-bis 70-Jährigen geimpft werde. Auch Menschen mit Vorerkrankungen, die einen schwerwiegenden Verlauf zu befürchten hätten, könnten mit einem entsprechenden ärztlichen Berechtigungsschein vorgezogen werden. Wie wird geimpft? Kunze: "Der Impfstoff muss in den Muskel des Oberarms gespritzt werden, sonst wirkt er nicht." Nach 21 Tagen ist eine Zweitimpfung zum Schutzaufbau erforderlich. Was wird geimpft? Eine "Bauanleitung für ein Eiweiß", das in den Körperzellen hergestellt wird, wie Kunze verdeutlichte. Dieses rege dann das Immunsystem zu einer Antikörperbildung gegen Covid-19 an. Kann ich als Geimpfter noch das Virus weitertragen? Das sei bisher ungewiss, valide Daten dazu gebe es noch nicht. Geimpfte seien aber selbst gegen schwere Krankheitsverläufe geschützt. Wie kommen immobile Menschen zum Impfzentrum? Wer gesundheitsbedingt nicht eigenständig in die Kreisstadt zum Impfen kommt, könne sich vom Hausarzt einen Transportschein ausstellen lassen, erklärte Ilsemann. Für Bad Nenndorf stellte Schmidt eine Direktverbindung mit mehreren Touren pro Tag oder Woche für ältere und immobile Menschen in Aussicht. Ein entsprechendes Angebot prüfe derzeit der Bürgerbusverein. Vor Ort sollen für Menschen mit Gehbeeinträchtigung Rollstühle stehen. Welche Unterlagen muss ich mitbringen zum Impfen? Die Terminbestätigung, den Personalausweis und, wenn vorhanden, den Impfausweis. Die Krankenversichertenkarte wird nicht benötigt. Wie viele können im Schaumburger Impfzentrum geimpft werden? Da es drei Impfstraßen gibt, geht Ilsemann davon aus, dass von Anfang an bis zu 450 Menschen pro Tag eine Impfung erhalten könnten. Die Termine werden dabei in den jeweiligen Gruppen nach dem Windhund-Prinzip vergeben. Kunze rechnet aber damit, dass sich die Impfungen gleichmäßig über die Kommunen verteilen. Gibt es Situationen, in denen ich nicht geimpft werde? Wer zuvor eine andere Impfung erhalten hat oder unter einem Infekt leidet, muss sich gedulden. Auch Schwangere und stillende Mütter sollten eine Impfung mangels Erkenntnissen aufschieben. Auch bereits an Covid-19 Erkrankte würden zurzeit noch nicht geimpft. Wie ist der Ablauf vor Ort? Die Impflinge werden vom Sicherheitsdienst empfangen, die persönlichen Daten kontrolliert. Nach dem Fiebermessen geht es zum ärztlichen Beratungsgespräch, von dort in die Impfkabine, in der impfbefähigte Personen wie medizinische Fachangestellte die Impfung setzen. Die Bitte: Entsprechende Kleidung zu tragen, die ein zügiges Impfen ermöglicht. Nach einem kurzen Aufenthalt im Wartebereich zur Beobachtung geht es wieder nach draußen. Was muss ich nach der Impfung beachten? In den ersten drei Tagen ist laut dem Lindhorster Hausarzt mit leichten Impfnebenwirkungen wie Schmerzen im Oberarm und Schlappheit zu rechnen. Nur in seltenen Fällen könne es zu einer allergischen Reaktion kommen. Deswegen müssten die Impflinge auch noch eine gewisse Zeit im Impfzentrum verweilen. Ab wann bin ich nach der Zweitimpfung geschützt? Nach zwei Wochen sollte nach Aussage Kunzes ein "ausreichend guter Impfschutz" erreicht sein. Die Wirksamkeit liege bei 95 Prozent. Foto: jl

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