1. Bahn startet in Trassenplanung

    Eindruck von Dialog bisher zwiespältig / Varianten weichen dem "Suchraum"

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (cs). Die Bahn hat am Donnerstag, den 14. Januar ihre Auftaktveranstaltung zum Planungsdialog des Trassenbaus zwischen Hannover und Bielefeld abgehalten und dabei einige Fragen zum Planungsprozess klären. Beginn im März Manuela Herbort, die Konzernbevollmächtigte für die Länder Bremen und Niedersachsen und Initiatorin der Veranstaltung begrüßte die insgesamt rund 2.800 Teilnehmer des Abends und betonte noch einmal: "Dies ist der Moment, in dem wir mit der Planung beginnen. Mit Ihnen allen gemeinsam." Viele Trassengegner konnten jedoch noch nicht überzeugt werden. Kritisiert wurde unter anderem die Auswahl der Fragen, die viele als Filterung wahrnahmen, als auch die Fragerunde, die den Teilnehmern im Vergleich zu den Vorträgen häufig als zu kurz angesehen wurde. Dies sei allerdings den Corona-Einschränkungen zu verdanken, entschuldigten sich die Organisatoren. Gewünscht war eigentlich eine Präsenzveranstaltung mit persönlichem Kontakt. Die Fragen, welche es nicht in den Stream geschafft haben, sollen später voraussichtlich auf der Homepage des Projektes (www.hannover-bielefeld.de) schriftlich beantwortet werden. Auch der Auftritt des Auftraggebers, des Verkehrsministerium sorgte für Fragezeichen. Die Vertreter Enak Ferlemann (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur), Dr. Bernd Althusmann (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung) und Hendrik Wüst (Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen) schickten lediglich Videobotschaften und waren damit nicht für die Fragen der Bürger erreichbar. Stattdessen standen neben Herbort die Bahn-Mitarbeiter Frank Heuermann (Leiter Technik), Projektleiter Carsten-Alexander Müller, Frank Arne Limprecht (Leiter Infrastrukturprojekte Regionalbereich Nord) und Werner Lübberink (Konzernbevollmächtigter für das Land Nordrhein-Westfalen) den Teilnehmern Rede und Antwort. Der Planungsdialog soll wie angekündigt aus zwei regelmäßig abgehaltenen Veranstaltungen bestehen. Zur Information und Konsultation der Bürger dienen öffentliche Infomärkte, welche ein bis zwei Mal im Jahr in der Planungsregion abgehalten werden sollen. Dort wollen die Planer vor Ort den direkten Austausch mit den Anwohnern suchen. Den zweiten Teil bildet ein Plenum, welches zwei bis vier Mal pro Jahr tagt und die regionalen Interessensgruppen vertieft in den Prozess einbinden soll. Das Plenum setzt sich aus einem festen Teilnehmerkreis aus Verbänden, Bürgerinitiativen, Bahn-Vertretern, Kommunal- und Kreispolitikern sowie den Landesverkehrsministerien und Landesbehörden bestehen. Die Bahn zeigt sich jedoch offen für weitere Teilnehmer und will auf alle möglichen Akteure zugehen. Die erste Sitzung des Plenums ist für diesen März angesetzt, der erste Infomarkt erfolgt dann im 2. Quartal des Jahres. Im ersten Halbjahr 2022 rechnen die Planer mit dem Vorliegen von Trassenkorridoren und im Laufe des zweiten Halbjahres soll dann die Einreichung der Unterlagen zur raumordnerischen Beurteilung erfolgen. Darauf folgen laut Ablaufplan noch die Parlamentarische Befassung, ein Erörterungstermin, eine Entscheidung durch das BMVI sowie eine Planfeststellung oder ein Maßnahmengesetz. Bis zum Baubeginn rechnen die Verantwortlichen mit rund zehn bis fünfzehn Jahren. Für Interessierte hält das Projektteam die Seite www.hannover-bielefeld.de stets aktuell. Dort sollen sich alle öffentlichen Informationen finden. Foto: cs/DB

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an