LANDKREIS (bb). Die Schaumburger müssen 2021 tiefer für die Müllentsorgung in die Geldbörse greifen. Auf Grundlage eines Beschlusses des Kreistages erhöht die Abfallwirtschaftsgesellschaft Schaumburg (AWS) die Gebühren in verschiedenen Bereichen. Das Abgaben-Niveau insgesamt würde sich jedoch weiterhin unter dem in den Nachbarregionen halten, wie die Kreispolitiker und Unternehmensvertreter erklärten. Vor allem steigende Kosten, nicht zuletzt für den Bereich Personal, und auch niedrigere Erlöse beim Verkauf von Wertstoff, würden die Gebührenanpassung nötig machen, so die bei der Diskussion in Umweltausschuss und Kreistag vorgestellte Begründung der AWS. Das kreiseigene Unternehmen arbeitet nicht gewinnorientiert. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass die Gebühren die Kosten decken aber auch nicht deutlich überschreiten. Der Kreistag stimmte der Erhöhung mit großer Mehrheit zu, sie ist für die Jahre 2021 bis 2023 kalkuliert. Zwischen den großen Fraktionen blieb die Gebührenstruktur, die den Leitlinien der Vorjahre folgt, unbestritten. Bei einer vergleichsweise günstigen Grundgebühr soll dem Verursacherprinzip gefolgt werden. Wer weniger Müll erzeugt, kommt also auch günstiger weg. Die Gebühren sollen eine Lenkungsfunktion entwickeln, zur Einsparung von Abfall und gründlicher Trennung bewegen. Allerdings steigt die Grundgebühr von 2,60 Euro auf 2,90 Euro im Monat. Dies trage dazu bei, die sich erhöhenden Fixkosten der AWS etwas abzufangen, wie Geschäftsführer Peter Kühn im Umweltausschuss erläutert hatte. Zudem werden die Gebühren für die Entleerung der Restabfallbehälter angehoben, beispielsweise von 3 Euro pro Monat auf 3,30 Euro pro Monat für die 60-Liter-Tonne, von 6 Euro auf 6,60 Euro pro Monat für die 120 Liter-Tonne. Die Altpapierbehältergebühr steigt beispielsweise von 0,50 Euro pro Monat auf 0,60 Euro pro Monat für einen 120-Liter-Behälter. Weitere Erhöhungen kommen hinzu, aber nicht alle Bereiche werden angepackt. Ziel der Änderung ist es auch, die Abholung durch die AWS gegenüber dem Bring-System der Bürger zu den Recyclinghöfen zu stärken. Das Abgeben bei den Annahmestellen verursache nämlich höhere kosten als die Abholung, diese sei zudem umweltfreundlicher, so die Argumentation des Unternehmens. Insgesamt würden die Kosten je durchschnittlichen Einwohner in Schaumburg unter denen der Nachbarregionen bleiben. Bewusst keine kostenlose Sperrmüll-Entsorgung: Anders als in der Region Hannover (für bestimmte Mengen) bleibt es in Schaumburg auch weiterhin so, dass für die Abholung und die Abgabe von Sperrmüll Gebühren anfallen. Peter Kühn hatte im Umweltausschuss erklärt, dass die AWS hier vorschlage, bei einem bewährten Prinzip zu bleiben, das das Verursacherprinzip stärker berücksichtige. Schließlich müsse eine kostenlose Sperrmüllabholung über eine höhere Grundgebühr auf die Bürger insgesamt umgelegt werden. Manche Forderung nach einer kostenlosen Entsorgung von Sperrmüll werde mit einer Lenkungswirkung begründet. Nämlich, dass dann weniger Abfall illegal kurzerhand in der Natur entsorgt werde. Die Region Hannover habe jedoch ebenfalls mit großen Mengen von Müll in der Landschaft zu kämpfen, die erhoffte Lenkungswirkung trete also nicht ein.
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Die Abfall-Entsorgung in Schaumburg wird 2021 teurer
Erhöhung der Gebühren beschlossen
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