BAD NENNDORF (jl). Im Rahmen des Deutschlandtaktes sind fünf Varianten für den Neubau einer ICE-Trasse zwischen Bielefeld und Hannover im Spiel. Das Ziel dahinter: Die Taktung auf dieser Strecke von 48 auf 31 Minuten zu senken. Ein Vorhaben, von dem auch die Stadt Bad Nenndorf massiv betroffen sein könnte. Seinen Unmut darüber machte Stadtdirektor und Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt jetzt sowohl in der Sitzung des Stadtrates als auch in der des Samtgemeinderates deutlich. Alle fünf Optionen würden die Samtgemeinde Nenndorf in irgendeiner Form tangieren. Aber nur zwei dürften Schmidt zufolge in Betracht kommen, da nur diese tatsächlich eine Zeitverkürzung auf 31 Minuten hervorbringen. Als derzeit wahrscheinlichstes Szenario sieht er die Strecke, die vermutlich nördlich der Autobahn 2 durch Teile des Kurparks, durch den Erlengrund, verlaufen soll. Das wäre jenes Gebiet, über das monatelang hitzig diskutiert wurde, weil eine Gewerbegroßansiedelung im Raum stand. Das lehnen Stadt und Samtgemeinde geschlossen ab. Der Verwaltungschef betonte: "Wir wollen das an dieser Stelle nicht." Er stellte aber auch klar: Er wolle kurz vor Weihnachten kein "Horrorszenario" skizzieren, sondern lediglich auffordern "wachsam" zu bleiben. Netzwerkgespräche liefen und auch die anwaltliche Vertretung sei in Alarmbereitschaft. Laut Bauamtsleiterin Annette Stang haben die Planungen bisher nur informellen Charakter. Solange noch kein öffentliches Verfahren gestartet sei, bestehe auch keine Möglichkeit, ein Veto einzulegen. Im Frühjahr soll zunächst das Bürger-Dialogverfahren beginnen. Mehr auf Seite 3. Foto: jl/Archiv
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Neubau einer ICE-Trasse: "Wir wollen das nicht"
Bad Nenndorf könnte massiv betroffen sein / Aufruf "wachsam" zu bleiben
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