LANDKREIS (mk). Im Landkreis Schaumburg verrichten über 3.200 Feuerwehrkräfte ihren Dienst. Hinzukommen über 80 Jugend- und über 60 Kinderfeuerwehren. Die Corona-Pandemie hat auch vor ihnen nicht Halt gemacht, wie Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote erklärt. In erster Linie macht sich Corona bei den Übungsabenden bemerkbar, die nun nicht mehr in gewohnter Weise stattfinden können. Zunächst wurde die Gruppengröße auf maximal zehn Personen reduziert, insbesondere die Leitungsebene kam da zusammen. Das habe Auswirkungen auf die sozialen Kontakte, die gerade bei den Einsatzkräften von großer Bedeutung sind. Denn die Übungsabende bieten immer Gelegenheit, sich über die Geschehnisse auszutauschen. Auch nach einem Einsatz kommen die Feuerwehrfrauen und -männer nicht mehr zur Nachbesprechung zusammen, dabei dient dies insbesondere nach Ereignissen mit Personenschaden der psychologischen Aufarbeitung. Eine größere Bedeutung komme daher den Onlinediensten und Besprechungen zu, die nun als Ersatz dienen müssen. Im Bereich der Einsatzabteilungen scheint es nach jetzigem Stand keine gravierenden Abgänge gegeben haben, teilt Grote mit. Die Sorge: die Feuerwehrmänner und -frauen könnten die gewonnene Freizeit anders nutzen wollen und würden sich aus dem doch recht zeitintensiven und nur schwer planbaren Ehrenamt zurückziehen. "Im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehren befürchte ich schon einen Mitgliederverlust", macht Grote deutlich. Gerade der Nachwuchsbereich lebe von der sozialen Nähe: gemeinsame Spiele, Übungen und Wettkämpfe schweißen zusammen. Auch die großen Veranstaltungen wie zum Beispiel das Kreiszeltlager mussten abgesagt werden. Die Kinder, ohne ein abwechslungsreiches Angebot zu halten, sei schwierig, erläutert der Kreisbrandmeister. Wie stark sich dies auf die Mitgliederzahlen auswirken werde, könne abschließend erst im kommenden Jahr beurteilt werden. Dennoch zieht Grote ein eher positives Fazit: "Bisher sind die Feuerwehren recht gut durch die Krise gekommen, das hat in erster Linie mit der hervorragenden Disziplin der Kameradinnen und Kameraden zu tun." Es seien sehr gute Hygienekonzepte erstellt und angewendet worden, lobt er deren Einsatz. Die Kreisfeuerwehr habe viele Empfehlungen an die örtlichen Kameradinnen und Kameraden abgegeben, die sehr gut angenommen worden seien. Verantwortlich für eine tatsächliche Umsetzung sind die jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten vor Ort.
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Feuerwehren kommen gut durch die Krise
Corona wirkt sich (noch) nicht auf Mitgliederzahlen aus / Gute Konzepte
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