LANDKREIS (mk). Die Bundesautobahn A2 mit einer Gesamtlänge von 486 Kilometern ist eine der am stärksten frequentierten Autobahnen Deutschlands. Aufgrund der hohen Anzahl an polnischen Verkehrsteilnehmern erhielt sie schnell den Spitznamen "Warschauer Allee". Die A2 ist mittlerweile seit mehr als 80 Jahren eine der Hauptverkehrsachsen und entsprechenden Belastungen ausgesetzt. Aus diesem Grund sind regelmäßige Fahrbahnerneuerungen unerlässlich, so erst kürzlich auf dem Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Bad Eilsen und Rehren. Und wie jede Baustelle hatte auch diese wieder diverse Verkehrsbehinderungen mit langen Staus zur Folge. Darunter leiden in letzter Konsequenz die entlang der A2 liegenden Städte und Gemeinden. Seit dem 1. Dezember läuft der Verkehr in beide Fahrtrichtungen wieder uneingeschränkt. Fast täglich kam es im Zuge der Baustelle zu Staubildungen, die Umleitungsstrecken über die B65 über Stadthagen und Bückeburg beziehungsweise über die L 439 durch das Auetal waren vor allem in den Morgen- und Abendstunden während des Berufsverkehrs überlastet. Kam es dann zu einem Unfall auf der Autobahn, ging häufig über Stunden nichts mehr auf den Ausweichstrecken. Eine stark belastende Situation für alle Anrainer. Ob Bad Nenndorf oder Rodenberg, Auetal oder Rinteln - die "Blechlawinen" beeinträchtigen die Lebensqualität deutlich und das nicht nur aufgrund "verstopfter" Straßen. Besonders ärgerlich war dieses Mal die Tatsache, dass zeitgleich zur Baustelle auf der A2 die B442 im Bereich Haste Wunstorf gesperrt wurde. Und in Bückeburg sorgte eine wechselseitige Sperrung der B65 für eine angespannte Lage. Nach Auskunft von Fabian Schulze, Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, habe diese Baumaßnahme jedoch keinen Einfluss auf den in Bad Nenndorf abfließenden Verkehr gehabt. Bückeburgs Bürgermeister Reiner Brombach äußerte sich gegenteilig: Der innerörtliche Bereich sei zwar nicht betroffen gewesen, wohl aber die Umgehungsstraßen. Da diese dicht an der Stadt vorbeiführen, sei durch das erhöhte Verkehrsaufkommen eine Zunahme der Abgasbelastungen zu befürchten. Die Maßnahme auf der A2 sollte nach Auskunft Schulzes schon früher im Jahr ausgeführt werden, aufgrund der Corona-Pandemie habe sich deren Vorbereitung jedoch verzögert, so dass es zu einer zeitlichen Überschneidung gekommen sei. Gleichzeitig teilte er mit, dass parallel laufende Maßnahmen aufgrund des dichten Verkehrsnetzes auch in Zukunft nicht ausgeschlossen werden können. Weniger Lebensqualität Bad Nenndorf will jetzt reagieren und Fahrzeugen mit mehr als 7,5 Tonnen die Einfahrt in den innerstädtischen Kurbereich untersagen, wie Erster Samtgemeinderat Andre Lutz der Samtgemeinde Nenndorf auf Nachfrage mitteilt. So könnte zumindest die Zahl der Lkw reduziert werden, die bei Stau durch den Ort fahren. Denn dessen Nebenwirkungen würden sich an der ohnehin überlasteten Kreuzung "Drei Steine" sowie in den Ortsdurchfahren Haste, Kreuzriehe oder Hohnhorst besonders deutlich zeigen, hier stehe der Verkehr zeitweise still. Die Lärm- und Abgasbelästigung sei ein Problem, zudem hätten die Anwohner Schwierigkeiten, ihre Grundstücke zu erreichen. Die Stadt Rinteln ist ebenfalls direkt betroffen, Verkehrsüberlastungen und innerörtliche Stausituationen an vorhandenen Engpässen seien nach Auskunft von Doris Neuhäuser, Leiterin des Ordnungsamtes der Stadt Rinteln, die Realität. Das beeinträchtige die Lebensqualität der Bürger erheblich. Besonders hart trifft es immer die Gemeinde Auetal, denn die offizielle Umleitungsstrecke ist die L443. Und die führt durch die Ortschaften Schoholtensen, Altenhagen, Rehren und Bernsen/Bernser Landwehr. Eine Umfahrung ist mangels Alternativen nicht möglich. Häufig staut sich der Verkehr bis zur Einmündung der K68 (Borstel), dann werden alle Straßen genutzt, um den Stau auf der Bundesstraße zu umgehen, erläutert Auetals Bürgermeister Heinz Kraschewski. Dies betreffe dann sowohl Gemeindestraßen als auch Wirtschaftswege und ziehe eine erhebliche Lärm- und Schadstoffbelastung nach sich. Foto: mk
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Staus auf der A2 werden zur Belastung
Parallel laufende Straßenbaumaßnahmen auch künftig nicht ausgeschlossen
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